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Medizinischer Notfall – Notruf abgesetzt – Und nun?

Veröffentlicht vor
1 Jahram

Im Notfall kann es auf jede Sekunde ankommen. Sei es ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder jegliche sonstige lebensbedrohliche Situation.
„Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst! Wo genau ist der Notfallort?“ Mit diesen Worten wird man empfangen wenn man die 112 wählt. Der Notruf ist kostenlos.
Die Rettungsleitstelle nimmt den Notruf entgegen und entsendet die erforderlichen Rettungsmittel (Rettungswagen, Notarzt, Feuerwehr, Mobile Retter, etc.). Nun kommt es auf jede Sekunde an. Die Rettungskräfte sind unterwegs.
Doch was ist NACH einem Notruf zu tun? Besonders in der Nacht, wenn es dunkel ist und die Hausnummern nur schwer (wenn überhaupt) zu erkennen sind? Ganz wichtig, das Licht muss eingeschaltet werden! Wenn es stockdunkel ist, kann die betreffende Anschrift nur schwer gefunden werden. Auch die Hausnummer sollte vorne am Haus, gut sichtbar, angebracht sein. Im günstigesten Fall gibt es noch eine zweite Person, einen sog. Einweiser, der die Rettungskräfte an der Straße in Empfang nimmt und den Weg ins Haus zu dem Patienten zeigt, während die erste Person sich um den Patienten kümmert und Erste Hilfe leistet (sei es Blutungen stillen, Schocklage, Wiederbelebungsmaßnahmen, etc.). Ansonsten geht wertvolle Zeit für die Rettungskräfte bei Suche nach dem richtigen Einsatzort/Haus verloren.
Im Emsland und der Grafschaft Bentheim gibt es auch sog. Mobile Retter. Das sind Medizinisch qualifizierte Ersthelfer*innen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden. Sie werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle bei lebensbedrohlichen Notfällen automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Daher bitte nicht wundern, wenn binnen weniger Minuten zuerst eine „Privatperson“ vor der Tür steht. In der Regel wird dieser „Mobile Retter“ auch von der Rettungsleitstelle während eines Notrufes angekündigt.
Hier die Zusammenfassung die im Notfall Leben retten kann:
1. Die Hausnummer muss von der Straße aus gut sichtbar angebracht sein (eine zusätzliche Beleuchtung wäre vorteilhaft)
2. Bei Mehrfamilienhäusern: Der Name an der Klingel muss deutlich zu lesen sein
3. In der Nacht das Licht einschalten (draußen und drinnen, bei mehrgeschossigen Häusern auch im Treppenhaus das Licht einschalten)
4. Rettungskräfte wenn möglich an der Straße in Empfang nehmen und den Weg zum Patienten zeigen. Dann weiter warten, denn in der Regel kommen noch weitere Einsatzkräfte (u.a. Notarzt). Diese ebenfalls einweisen.
Kommentar vom Redakteur:
Eigentlich sind es alles nur „Kleinigkeiten“ die im Notfall vergessen werden können. Aber genau diese Kleinigkeiten können über Leben und Tod entscheiden. Dieser Artikel kommt jetzt nicht plötzlich einfach so daher, sondern hat seine Hintergründe. Erst am letzten Sonntagmorgen wurde ich selber (ehem. Rettungssanitäter) zusammen mit einem Meppener Feuerwehrmann als Mobiler Retter zu einem „Herzkreislaufstillstand“ ins Meppener Stadtgebiet per HandyApp alarmiert. Wir waren beide, nachts um 2.30 Uhr, binnen 3 bis 4 Minuten in der angegebenen Straße eingetroffen. Es war stockfinster. Keinerlei Beleuchtung im näheren Umfeld der Wohnungen. Die Suche nach dem richtigen Haus und der richtigen Wohnung in dem Mehrfamilienhaus dauerte rund eine Minute. Das klingt erstmal nicht lange, aber wenn das Herz still steht, dann ist diese Minute bereits zu viel. Da solche Situationen leider häufiger vorkommen, ist nun dieser Artikel entstanden. Wenn dieser Beitrag auch nur ein einziges Leben rettet, weil vielleicht aufgrunddessen zukünftig eine Adresse schneller gefunden wird, dann hat sich die Zeit, diesen Artikel zu schreiben, bereits gelohnt. In diesem Sinne. Kommt gut durch den Tag.
"Rasender Reporter" im mittleren Emsland. Aber auch mal im Bereich Papenburg oder Lingen anzutreffen. Mitglied im Bundesverband Deutscher Pressefotografen. Chefredakteur unserer Redaktion in Meppen.


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