Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Ersten Gemeinderätin Michaela Hoffmann, die rund 90 Gäste herzlich begrüßte und sich für das große Interesse bedankte. Sie betonte die Bedeutung von lokalen Jubiläen für das Bewusstsein der eigenen Geschichte und Identität.
Gemeindearchivar Martin Koers führte in die historische Bedeutung des Jubiläums ein: Hesepe wurde vor 1025 Jahren urkundlich erwähnt – erstmals in alten Steuerverzeichnissen des Jahres 1000. Der Ortsname leitet sich aus den Begriffen „has“ (grau) und „epe“ bzw. „apa“ (Flusslauf) ab und bedeutet sinngemäß „grauer Flusslauf“.
Heiko Brüning berichtete anschließend in einem anschaulichen Vortrag über die Entwicklung von Groß Hesepe. Zahlreiche historische Eckdaten zeigten, wie sich der Ort über die Jahrhunderte gewandelt hat. So lebten laut Einwohnerverzeichnissen 1652/1659 in Groß Hesepe 239 und in Klein Hesepe 112 Menschen. Im Jahr 1749/1750 waren es 346 bzw. 197, und 1895 schließlich 359 und 198 Personen.
Brüning ging auch auf zentrale politische Umbrüche ein: Im Jahr 1814 übernahm Georg III., König von Hannover und England, das Amt mit allen zugehörigen Dörfern. Die Herzöge von Arenberg behielten jedoch einige standesherrliche Rechte, etwa die Schulaufsicht und Polizeiverwaltung. 1866 wurde das Königreich Hannover vom Königreich Preußen annektiert. Damit wurden die Menschen im Emsland – gegen ihren Willen – preußische Staatsbürger. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 und der preußischen Kreisreform wurde schließlich der Kreis Meppen in der neuen preußischen Provinz Hannover gegründet.
Auch die infrastrukturelle Entwicklung des Ortsteils wurde beleuchtet: 1883 wurde in Groß Hesepe die Poststelle der Familie Tappel gegründet. Laut Aufzeichnungen aus dem Jahr 1910 wurde werktags zweimal und sogar sonntags einmal die Post verteilt – ein Hinweis auf die wachsende Bedeutung des Ortes in der Region.
Ebenfalls thematisiert wurde das Unternehmen Coppenrath Feingebäck, das seit vielen Jahren in Groß Hesepe ansässig ist. Der Betrieb beschäftigt heute über 300 Mitarbeiter und exportiert seine Produkte in mehr als 60 Länder. In diesem Jahr begeht das Unternehmen sein 200-jähriges Bestehen.
Die Gemeinde Geeste zeigt sich erfreut über das rege Interesse an der lokalen Geschichte und blickt gespannt auf die kommenden Veranstaltungen der Vortragsreihe zum 1025-jährigen Bestehen von Hesepe und Dalum.
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