Aktuell laufen in der Volkshochschule Lingen 13 Integrationskurse mit jeweils bis zu 25 Teilnehmenden. Das Interesse ist groß. „Sprache ist der erste Schritt zur Unabhängigkeit in Deutschland und der Schlüssel, Teil der Gesellschaft zu werden“, sind sich alle Anwesenden einig. VHS Geschäftsführerin Ute Bischoff betont „Integration gelingt nur beidseitig. Wir müssen gemeinsam unsere Gesellschaft gestalten.“ In den 700 Unterrichtsstunden lernen die Teilnehmenden Deutsch und eignen sich Wissen über die Kultur, die Geschichte und die Rechtsordnung in Deutschland an.
Aktuell ist der Kurs bei etwa der Hälfte des Unterrichtsstoffes angelangt. Unter ihnen sind Mediziner, Ingenieure und IT-Experten. „Die Schülerinnen und Schüler haben bereits gelernt Telefonate zu führen, einkaufen zu gehen, Termine beim Arzt zu vereinbaren oder leichte Briefe zu lesen“, erklärt Hanna Krüssel. Viele Jahre war sie selbst als Dozentin für Integrationskurse in der VHS Lingen tätig, nun koordiniert sie diese. „Es ist nicht einfach Deutsch zu lernen, ohne eine gemeinsame Sprache als Übersetzung nutzen zu können“, weiß sie aus eigener Erfahrung.
Die VHS ist auch außerhalb der Kurse oft Ansprechpartner und Bezugsperson für viele Schülerinnen und Schüler. Teilnehmende haben die Möglichkeit an Exkursionen teilzunehmen, in denen beispielsweise das Krankenhaus oder die Stadtbibliothek besucht wird. „Sie lernen, wie es dort abläuft und erhalten die Möglichkeit, noch schneller am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und dazuzugehören“, erklärt Dr. Birgit Lonnemann, Programmbereichsleiterin der VHS. Mittlerweile arbeiten ehemalige Teilnehmende als Sprachdozenten bei der VHS Lingen. „Sie verstehen die Herausforderungen der Kursteilnehmer aus erster Hand und wissen, was sie durchgemacht haben“, sagt Ute Bischoff. Dass dieses Konzept funktioniert, zeigen die lobenden Worte der Schülerinnen und Schüler. „Es ist sehr schwer, aber es macht Spaß zu lernen“ sind sich alle einig.
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