50 Jahre Gemeinde Geeste – ein Grund zum Feiern

Geeste (pm). Das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Geeste in der heutigen Form war Anlass für ein Podiumsgepräch und eine Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 27.02.2024. Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 1. März 1974, fand die Gemeinde- und Gebietsreform ihren Abschluss, die Bramhar, Dalum, Geeste, Klein Hesepe, Groß Hesepe, Osterbrock und Varloh zu einer Ein-heitsgemeinde werden ließ.
Fabian Brand
In der Gesprächsrunde mit dem Publikum unterhielten sich Siegfried Gaida (langjähriger Mitar-beiter der Gemeinde Geeste), Helmut Höke (Bürgermeister), Heinrich Brinkmann (ehemaliger Gemeindedirektor), Franz-Josef Sahnen (ehemaliges Ratsmitglied), Andreas Droste (ehemali-ges Ratsmitglied) sowie Martin Koers (Archivar). (Foto: Gemeinde Geeste)

In der Gesprächsrunde mit mehr als 50 Zuhörern wurde deutlich, dass dies Vorhaben nicht an einem Tag und auch nicht einstimmig entschieden wurde. Bürgermeister Helmut Höke eröffnete das Podium mit einem Überblick auf das geplante Programm und nutzte die Gelegenheit, der Gemeinde Geeste und ihren Bürgerinnen und Bürgern stellvertretend zum „50. Geburtstag“ zu gratulieren.

Martin Koers, Archivar der Gemeinde Geeste, moderierte im Folgenden das Zeitzeugen-Gespräch und stellte den ehemaligen Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern Fragen zum Ablauf der Gemeinde- und Gebietsreform, die ihre Anfänge Ende der 1960er Jahre hatte. Die sogenannte Weber-Kommission, eine Gruppe von Sachverständigen unter dem Staatsrechtler Werner Weber, empfahl eine Zusammenlegung von kleineren Gemeinden, bei der eine Gemeindemindestgröße von ca. 8.000 Einwohnern erreicht werden sollte. Für das Emsland galt eine Zahl von 5.000. Ziel sollte unter anderem eine Stärkung von Kommunen durch Zusammenschlüsse sowie eine effektive und hauptamtliche Verwaltung sein.

„Osterbrock war bockig“, berichtete Andreas Droste, der zu dieser Zeit beim Landkreis Meppen tätig war. „Selbst der Kreis war sich zunächst uneinig“, weiß Heinrich Brinkmann noch ganz genau, der das Amt des Gemeindedirektors bis 2001 innehatte. „Geeste und Dalum konnten sich schnell einigen“, erinnert sich Franz-Josef Sahnen, ehemaliges Gemeinderatsmitglied aus Geeste. „Da in Dalum das Rathaus bereits stand, war klar, dass dies auch als Gemeindeverwaltung fungieren würde“, so Brinkmann. Osterbrock plante, eigenständig zu bleiben, doch die Einwohnerzahlen gaben es nicht her. Daher schloss auch Osterbrock sich 1971 Geeste und Dalum an. Am 5. Februar 1972 fand die konstituierende Sitzung des ersten Gemeinderates der Großgemeinde Geeste in Dalum statt.

Im Oktober 1971 hatte der zu dieser Zeit noch Biener Ortsteil Bienerfeld-Nord eine Eingabe an die Gemeinderäte Holthausen und Geeste mit dem Ansinnen einer Aufnahme in die neue Gemeinde Geeste eingereicht; es sollte vier weitere Jahre dauern, bis die Aufnahme erfolgte. Klein und Groß Hesepe hatten sich bereits am 1. Juli 1968 auf freiwilliger Basis verbunden, und strebten zunächst einen weiteren Zusammenschluss mit der Gemeinde Emslage (Klein Fullen, Groß Fullen, Rühle und Versen) an. Eine weichenstellende Sitzung des Kreistages des Landkreises Meppen im März 1972 legte letztlich mit 21 zu 13 Stimmen fest, dass auch Groß Hesepe sich der neuen Gemeinde Geeste anschloss, wie im Weiteren auch Bramhar, Varloh und Bienerfeld-Nord.

Am 7. März 1974 fand der Festakt zum Abschluss der Gemeindereform statt, im Juli schließlich die erste konstituierende Sitzung des Rates der Gemeinde Geeste.

Auch Luftbilder wurden angeregt diskutiert und die bekannten Straßen einsortiert. (Foto: Gemeinde Geeste)

Mit spitzer Zunge erzählte Brinkmann abschließend, dass auch die Stadt Lingen damals „scharf auf Dalum“ gewesen sei, denn in Dalum boomte seit Jahrzehnten die Ölförderung und sorgte für hohe Steuereinnahmen. Siegfried Gaida aus Groß Hesepe, langjähriger Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, fand zusammenfassend passende Worte: „Man kann sich in allen Ortsteilen wohl fühlen.“

Im Anschluss an die Gesprächsrunde fand die offizielle Ausstellungseröffnung zu „Geeste vor 50 Jahren“ statt. Allein zehn Tafeln befassen sich mit der Gemeinde- und Gebietsreform; zudem finden sich Zeitungsartikel, Berichte und Fotografien zu Wirtschaft, Infrastruktur und Freizeit in der Ausstellung wieder. Auch das 125-jährige Bestehen des Bahnhofes Geeste-Osterbrock wird mit historischen Fotografien und Bauzeichnungen gewürdigt.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses noch bis einschließlich zum 7. April zu besuchen. Der Abschluss findet am genannten Sonntagnachmittag mit Kaffee und Kuchen, unterstützt durch den Heimatverein der Gemeinde Geeste, statt. Nähere Informationen folgen hierzu noch.

Öffnungszeiten des Rathauses:

Montag bis Freitag: 08:30 – 12:30 Uhr

Montag bis Donnerstag: 14:00 – 16:00 Uhr

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