Sögel – Tierseuchenübung in der Feuerwehrtechnischen Zentrale

Sögel (pm). Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg Anfang Januar und in Ungarn und der Slowakei im März und April sowie die Afrikanische Schweinepest (ASP) insbesondere im Wildschweinbereich machen klar, wie unerwartet und schnell eine Tierseuche voranschreiten und eine bedrohliche Krisensituation hervorrufen kann.
Fabian Brand
Während der Übung wurden Fahrzeuge nach einem vermeintlichen Einsatz von Schadstoffen gereinigt. (Foto: Landkreis Emsland)

„Tierseuchen stellen eine erhebliche Bedrohung dar. Um auf solch eine Krisenlage vorbereitet zu sein, üben wir Einsatzabläufe regelmäßig. Eine schnelle Aktivierung bestehender Strukturen, das reibungslose Zusammenspiel aller beteiligter Stellen und die Identifikation möglicher Schwachpunkte, bevor es zu einem realen Ausbruch kommt, sind wesentlich, um den Anforderungen im Ernstfall gut und schnell gerecht zu werden“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

Damit jeder Handgriff sitzt, ein funktionierender Ablauf gewährleistet ist und notwendige Maßnahmen in kurzer Zeit effektiv umgesetzt werden können, hat der Landkreis Emsland, Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz, in Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk (THW), Ortsverband Papenburg, am vergangenen Samstag (10. Mai) eine Übung durchgeführt.  

Abläufe praktisch getestet

Da die Tierseuchenlage aktuell weiterhin angespannt bleibt, stand das Szenario eines Ausbruchs der MKS im Mittelpunkt der Übung. Im Zuge dessen wurde das auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Sögel dauerhaft angesiedelte Tierseuchenkrisenzentrum hochgefahren und als zentrale Koordinierungsstelle aktiviert. Mit logistischer Unterstützung des THWs übten alle Beteiligten den Aufbau und die Inbetriebnahme der dort gelagerten Dekontaminationsschleusen für Pkw. In diesen Schleusen werden Fahrzeuge gereinigt, die von einem Außeneinsatz zurückkommen. Damit soll eine weitere Ausbreitung einer Seuche verhindert werden. Zudem kamen EDV-Systeme zur Anwendung, die eine effektive Datenerfassung, Einsatzdokumentation sowie die Koordination von Personal und Maßnahmen ermöglichen.

Große Herausforderung für die Region

„Ein Seuchenausbruch hätte weitreichende Folgen – nicht nur für die Tiergesundheit, sondern auch für die regionale Landwirtschaft, den Handel und die gesamte Wirtschaft unserer Region“, betont Dezernent Dr. Michael Kiehl, der bei der Übung zugegen war. Die Übung mache deutlich, dass die Durchführung umfangreicher Maßnahmen – insbesondere bei großflächiger Betroffenheit – hohe personelle Anforderungen mit sich bringt. „Der koordinierte Einsatz qualifizierter Kräfte ist entscheidend, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben“, stellt Kiehl fest.

Aus Erfahrung lernen

Erfreuliche Erkenntnis aus der Übung war, dass auf bereits etablierte Verfahren zurückgegriffen werden konnte: Die Erfahrungen aus der Geflügelpest-Bekämpfung haben in den vergangenen Jahren zu einem zügigen, strukturierten und wirksamen Vorgehen geführt. „Diese erprobten Abläufe können auch künftig in vergleichbaren Tierseuchenlagen zum Tragen kommen,“ so Exeler.

Die Bilanzierung der Übung fließt nun in die Weiterentwicklung der regionalen Tierseuchenkrisenpläne ein. Ziel bleibt es, die Einsatzstrukturen kontinuierlich zu optimieren und die Reaktionsfähigkeit im Krisenfall zu sichern.

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