Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling, Coevordens Bürgermeister Renze Bergsma und die Bürgermeisterin von Chuhuiv, Galyna Minayeva, unterzeichneten gemeinsam die Partnerschaftsurkunde. Im Anschluss trugen sie sich im Beisein des Vorsitzenden des Nordhorner Partnerschaftskomitees Achim Haming und dessen Stellvertreterin Sigrid Maschmeier sowie Vincent ten Voorde und Sanne Woertink von der Gemeinde Coevorden und Viktoriia Chomenko von der Stadt Chuhiv in das Goldene Buch der Stadt Nordhorn ein.
Die trilaterale Partnerschaft ist das Ergebnis eines langjährigen Prozesses gelebter Solidarität. Bereits im Jahr 2023, anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Nordhorn und Coevorden, äußerten die Bürgermeister Berling und Bergsma den Wunsch, gemeinsam eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt einzugehen. Hintergrund war der gemeinsame Wille, angesichts des Krieges in der Ukraine konkrete Hilfe zu leisten. Das Partnerschaftskomitee der Stadt Nordhorn hatte das Vorhaben von Beginn an unterstützt und positiv begleitet.
Der Wunsch der beiden Bürgermeister fiel auf fruchtbaren Boden: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten die Schirmherrschaft für ein Programm zur Bildung ukrainisch-deutscher Städtepartnerschaften übernommen. Im Zuge dieses Programms wurde über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Kontakt zur Stadt Chuhuiv im Osten der Ukraine aufgenommen – unweit vom stark umkämpften Charkiw, nahe der russischen Grenze. Auch Chuhuiv ist immer wieder Ziel russischer Attacken.
Die Partnerschaft wurde von Beginn an mit Leben gefüllt. Im Sommer 2024 organisierten Nordhorn und Coevorden eine zehntägige Erholungsfreizeit für 20 Kinder und Jugendliche aus Chuhuiv, begleitet von drei Betreuerinnen. Im friedlichen deutsch-niederländischen Grenzgebiet konnten sie eine Auszeit vom Kriegsalltag nehmen.
Im Herbst 2024 richtete Bundespräsident Steinmeier im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Ortszeit“ seinen Dienstsitz für drei Tage in Nordhorn ein. Dabei veranstaltete die Musikschule der Stadt Nordhorn ein Solidaritätskonzert für Chuhuiv – mit großem Erfolg: Über 102.000 Euro an Spendengeldern kamen zusammen. Mit den Einnahmen wurden unter anderem zwei Fahrzeuge, Werkzeuge und Stromgeneratoren angeschafft, die mittlerweile in Chuhuiv im Einsatz sind. Sechs ehrenamtliche Helfer aus Nordhorn überführten den Hilfstransport bis an die ukrainisch-polnische Grenze.
Für den Sommer 2025 ist erneut eine Erholungsfreizeit für Jugendliche aus Chuhuiv in Nordhorn und Coevorden geplant.
„Mit der Unterzeichnung dieses Partnerschaftsvertrags setzen wir ein starkes Zeichen für Frieden, Zusammenhalt und internationale Solidarität. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Freunden aus Coevorden und Chuhuiv diese Verbindung in Zukunft weiter auszubauen“, betont Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling.
Dem stimmt auch sein Amtskollege Renze Bergsma von der Gemeinde Coevorden zu: „Die mittlerweile mehr als 60-jährige Zusammenarbeit zwischen Coevorden und Nordhorn erfährt mitChuhujiv eine wertvolle Erweiterung. In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen. Mit dieser Städtepartnerschaft stärken wir unsere Freundschaft und bieten Chuhujiv Hilfe und Unterstützung an“, so Bergsma.
Für Chuhuiv bedeutet die neue Partnerschaft gleich doppelte Unterstützung: mit Nordhorn und Coevorden hat die Stadt nun zwei engagierte Partnerkommunen in Europa an ihrer Seite. Bürgermeisterin Galyna Minayeva bedankte sich ausdrücklich für das, was Coevorden und Nordhorn seit der ersten Kontaktaufnahme für Chuhuiv geleistet haben. „Wir hoffen, dass wir unsere neuen Freunde möglichst bald in Frieden in Chuhuiv treffen und gemeinsam Projekte zum kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Austausch starten können“, so Minayeva.
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