Um zu verdeutlichen, wie sportlich der Landkreis Emsland beim Breitbandausbau vorgeht, zieht Landrat Marc-André Burgdorf folgenden Vergleich: „Bis Ende 2030 soll Deutschland flächendeckend mit Glasfaser ausgestattet werden. Dies hat der Bund bislang als Ziel ausgegeben. Das werden wir mit einem Vorlauf von drei Jahren und damit deutlich schneller erreichen“. Hinzu kämen Einsparungen von fast 38 Mio. Euro im Gesamtausbau gegenüber ursprünglich kalkulierten Ausbaukosten. „Wir haben deutlich bessere Angebote bei der Losvergabe einholen können und liegen damit für den Landkreis im Kostenaufwand rund ein Drittel – also rund 4,7 Mio. Euro an Eigenmitteln – unter den geplanten Ausgaben“, stellt Landrat Burgdorf fest. Landkreis Emsland und Kommunen finanzieren den Breitbandausbau zu gleichen Teilen mit je 6,7 Mio. Euro.
„Gerade erst wurden wir als erster Landkreis mit dem Siegel ,Echte Glasfaserkommune´ für eine Glasfaserversorgung von 90 Prozent durch den Bundesverband Breko ausgezeichnet, jetzt gelingt der Schritt zu 100 Prozent Gigabitanschlüssen“, freut sich der zuständige Dezernent Michael Steffens.
Dafür hatte der Landkreis Emsland am 1. Oktober 2024 eine europaweite Ausschreibung für den Breitbandausbau der 3. Projektphase „Graue Flecken“ veröffentlicht. Ziel ist es, die unterversorgten Adressen an ein NGA (Next Generation Access)-Netz anzuschließen, damit den Endkunden Bandbreiten von mind. 1 Gibt/s symmetrisch (Download/Upload) zur Verfügung stehen.
Bei einer Ausschreibung mit drei Losen wurden nun für die „grauen Flecken“ folgende Gebietskulissen festgelegt: Los „Nordwest“ umfasst 3.963 Adressen von Privathaushalten in den Samtgemeinden Lathen und Dörpen sowie der Gemeinde Rhede. Los „Nordost“ mit 2.649 Adressen schließt die Stadt Papenburg sowie die Samtgemeinden Nordhümmling, Werlte und Sögel ein. Das Los „Mitte-Süd“ berücksichtigt 1.864 Adressen in den Städten Lingen (Ems), Meppen, Haren, Haselünne, in den Samtgemeinden Lengerich, Herzlake, Freren, Spelle sowie in den Gemeinden Salzbergen, Emsbüren, Geeste und Twist. Den Zuschlag erhielten die Telekom Deutschland GmbH (Los Nordwest), die Bietergemeinschaft epcan GmbH/MUENET GmbH (Los Nordost) und die Westconnect GmbH (Los Mitte-Süd).
Nach Angaben des ausbauenden Unternehmens werden für das Gebiet Nordost Tiefbaumaßnahmen über eine Länge von 205 km erforderlich sein, bei denen über 308 km neue Leerrohre und rund 370 km Glasfaserkabel in Kabelverbünden in die Erde kommen sollen.
Im Bereich des Gebiets Nordwest sollen für den Gigabitausbau Tiefbaumaßnahmen auf einer Länge von rund 250 km durchgeführt werden. Über 448 km neue Leerrohre und rund 1830 km neue Glasfaserkabel werden verlegt.
In der Flächenkulisse Mitte-Süd sollen auf 247 km Tiefbaumaßnahmen stattfinden, bei denen über 392 km Leerrohre und über 870 km Glasfaserkabel platziert werden.
Der Breitbandausbau wird seit 2016 in mehreren Phasen im Landkreis Emsland umgesetzt. Die seit Anfang 2021 laufende 2. Projektphase, in der die noch verbliebenen „weißen Flecken“ (Downstream von weniger als 30 Mbit/s) mit leistungsstarker Glasfaseranbindung versorgt werden, soll Ende 2026 abgeschlossen werden können. Insgesamt 1.100 gewerbliche Adressen und 2.200 Privathaushalte haben dann Zugang zu schnellem Internet. Fördermittel von Bund und Land Niedersachsen sowie Eigenmittel des Landkreises Emsland und der emsländischen Kommunen in Höhe von insgesamt 76,7 Mio. Euro werden hierfür bereitgestellt.
Zeitgleich läuft die 3. Projektphase. Mit der voraussichtlichen Fertigstellung in 2027 werden seit Start des Breitbandausbaus fast 200 Mio. Euro in die digitale Infrastruktur des Landkreises Emsland geflossen sein.
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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