„Unsere Zielsetzung war es, nach weiteren vier Jahren neue Entwicklungen und die zentralen Rahmenbedingungen, die sich daraus für den Wohnungsmarkt ergeben, zu beleuchten und die wesentlichen Handlungsbedarfe daraus abzuleiten“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf die Motivation für die Fortschreibung des Konzepts.
Seit 2019 ist die Bevölkerung in den untersuchten Kommunen um 4,5 % gestiegen – das ist deutlich mehr als im Landesdurchschnitt. Im Emsland wird dadurch mehr Wohnraum benötigt. Zusätzlich sorgt der demografische Wandel für weiteren Druck: Der Anteil älterer Menschen steigt fast überall im Landkreis und damit auch der Bedarf an barrierefreien Wohnungen, die ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen. Eine große Nachfrage besteht zudem bei jungen Familien bezüglich günstiger Wohnungen und bei Alleinstehenden hinsichtlich kleiner Wohnungen bis etwa 65 m².
Zwischen 2012 und 2023 wurden besonders viele Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut. Zwar hat auch der Bau von Mehrfamilienhäusern zugenommen, doch besteht hier weiterhin großer Nachholbedarf: Nur 12 % der Wohnungen im Landkreis befinden sich in Mehrfamilienhäusern – landesweit liegt dieser Anteil bei 43 %.
„Für die sich verändernden Bedarfe auf dem Wohnungsmarkt, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen, müssen gute Lösungen für das Emsland gefunden werden“, sagt die zuständige Dezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.
Das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept soll dabei als Orientierungsrahmen für die künftige Wohnungsmarktentwicklung dienen. „Es gibt in quantitativer und qualitativer Hinsicht Schwerpunkte einer zukunftsgerichteten Wohnungspolitik vor“, sagt Burgdorf. Vor diesem Hintergrund enthalte das fortgeschriebene Wohnraumversorgungskonzept eine Reihe aktualisierter Empfehlungen für die Kommunen in den Handlungsfeldern:
„Die Handlungsempfehlungen zeigen, dass die Kommunen bereits sehr aktiv sind, um eine bedarfsgerechte Wohnraumversorgung zu schaffen. Es wird jedoch eine weitere Akzentsetzung beim Angebot für einkommensschwache und für ältere Haushalte empfohlen“, so Kraujuttis. Mit der Fortschreibung des Konzeptes liege nun eine aktualisierte und präzisierte Grundlage für Fördermaßnahmen, Planungen und Investitionen vor.
Für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden sind zudem kommunale Steckbriefe erarbeitet worden, in denen die zentralen Ergebnisse und Wohnraumbedarfe für die jeweilige Kommune zusammengefasst werden. Das Wohnraumversorgungskonzept liegt unter www.emsland.de zum Download bereit.
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