Ausstellung „HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ im Foyer des Lingener Rathauses

Lingen (pm). Mit der Ausstellung „HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ rücken das Gleichstellungsbüro der Stadt Lingen, die Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim und der Arbeitskreis Häusliche Gewalt ein Thema in den Fokus, das häufig im Verborgenen bleibt: Gewalt in (Ex-)Partnerschaften. Die Wanderausstellung ist vom 14. Oktober bis 14. November 2025 im Foyer des Neuen Rathauses zu sehen.
Phil Gerdes
Feierlich wurde die Ausstellung „HerzSchlag - Wenn aus Liebe Gewalt wird“, welche vom 14.10. - 14.11.2025 im Foyer des Lingener Rathauses zu sehen ist, eröffnet. (Foto: Stadt Lingen)

Die Kampagne „HerzSchlag“ wurde vom Landeskriminalamt Niedersachsen entwickelt und zeigt auf zehn beleuchteten Stellwänden eindrücklich, welche Formen häusliche Gewalt annehmen kann – körperliche, psychische, sexualisierte oder digitale. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine begleitende Website mit einem Kurzfilm, Expertenbeiträgen, einem interaktiven Spiel und Audiobeiträgen mit Erfahrungsberichten Betroffener.

Bei der Eröffnung betonte Lingens Erster Bürgermeister Stefan Heskamp die Bedeutung, das Thema sichtbar zu machen: „Diese Ausstellung lädt uns ein, genau hinzusehen – auch dort, wo es weh tut. Häusliche Gewalt geschieht nicht irgendwo weit weg, sondern mitten unter uns. Und sie geht uns alle an.“ „Prävention und Aufklärung sind entscheidend, um Gewalt zu verhindern, bevor sie entsteht“, sagte Polizeidirektorin Nicola Simon, Leiterin der Polizeiinspektion. „Wir möchten das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, hinzuschauen und Hilfe anzubieten.“

Andrea Sieverding vom Landeskriminalamt Niedersachsen gab als Leihgeberin der Ausstellung Einblicke in die Entstehung und Zielsetzung der Kampagne. Sie verdeutlichte, wie wichtig es ist, früh anzusetzen und schon Jugendliche zu sensibilisieren. Marion Risse vom Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) Lingen stellte zudem die lokale Beratungsarbeit vor und ermutigte Betroffene, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Genau wie die Gleichstellungsbeauftragte Katrin Warstat betonte Marion Risse, dass der Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“ in Lingen bereits sehr gute Netzwerkarbeit leiste.

„Aus Schweigen wird erst Hilfe, wenn jemand den Mut hat, zu sprechen – und jemand zuhört“, sagte der Bürgermeister. „In Lingen gibt es viele Menschen und Institutionen, die genau dafür da sind.“

Die Ausstellung richte sich an alle Interessierten, insbesondere aber auch an junge Menschen ab Klasse 9. Studien zeigen, dass Gewaltmuster oft schon in jugendlichen Beziehungen beginnen. Deshalb gibt es insbesondere Inhalte, die für Schulen und pädagogische Einrichtungen aufbereitet sind, um diesen den Zugang zu dem Thema zu erleichtern. Bei Interesse können sie sich an das Gleichstellungsbüro der Stadt wenden.

Den musikalischen Rahmen gestaltete die Band „Schlagseite“. Rund 40 Menschen waren der Einladung zur Eröffnung ins Rathaus gefolgt.

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