Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Emsland Nord appelliert zum Verzicht auf Silvesterböller

Papenburg (pm). Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Emsland Nord bittet die Bürgerinnen und Bürger im Emsland nachdrücklich, zum bevorstehenden Jahreswechsel auf den Kauf und das Abbrennen von Silvesterböllern und sonstigem Privatfeuerwerk zu verzichten.
Matthias Brüning
Für zahlreiche Haustiere bedeuten Knallkörper starken Stress, Angstreaktionen und Fluchtverhalten (Foto: Ralf Nehe/ Ortsverband Grüne Emsland Nord)

Aus Sicht des Ortsverbandes stehen die negativen Folgen in keinem Verhältnis zu dem kurzen Vergnügen: Tiere leiden, Notdienste werden zusätzlich belastet und Umwelt, sowie Luftqualität werden in wenigen Stunden erheblich verschlechtert.

Schutz von Haustieren und Wildtieren

Für zahlreiche Haustiere bedeuten Knallkörper starken Stress, Angstreaktionen und Fluchtverhalten. Immer wieder kommt es zu Verletzungen, wenn Tiere panisch weglaufen oder sich in Wohnungen und Gärten in gefährliche Situationen bringen. Auch Wildtiere reagieren empfindlich auf plötzlichen Lärm und Lichtblitze. Nach Angaben von TASSO wurden rund um den Jahreswechsel 2022/23 667 entlaufene Hunde und 500 vermisste Katzen gemeldet, ein deutlicher Hinweis darauf, wie groß die Belastung in dieser Zeit ist.

Ralf  Nehe, Sprecher des Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen Emsland Nord, erklärt:

„Ein Silvesterfeuerwerk mag für einige wenige ein kurzer Spaß sein, aber für viele Tiere und Menschen ist es eine Nacht voller Stress und Risiken. Wir appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung zu übernehmen und auf Böller zu verzichten.“

Simone Kösters, Sprecherin des Ortsverbandes, ergänzt:

„Ich erlebe das ganz konkret zu Hause: Unsere Hündin bekommt rund um Silvester Medikamente, weil sie sonst durch die Böller regelrechte Panikattacken bekommt. Das ist kein Einzelfall, denn viele Tierhalterinnen und Tierhalter berichten Ähnliches. Wir sollten dieses Leid nicht als ‘normal’ hinnehmen.“

Entlastung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhäusern

Silvester zählt regelmäßig zu den einsatzintensivsten Nächten des Jahres. Brände, Unfälle und Verletzungen binden Kapazitäten, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Für das Jahr 2024 wurden im Krankenhausbereich 9.413 Fälle im Zusammenhang mit explosionsbedingten Verletzungen erfasst; zudem wurden am 1. Januar 2025 100 Schwerverletzte bundesweit stationär aufgenommen.

Belastung von Natur und Luft

Privatfeuerwerk verursacht in kurzer Zeit hohe Schadstoff- und Feinstaubemissionen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes entstehen durch Feuerwerk jährlich etwa 2.050 Tonnen Feinstaub (PM10), darunter rund 1.700 Tonnen PM2.5, ein wesentlicher Anteil davon in der Silvesternacht. Diese Belastung betrifft insbesondere Kinder, ältere Menschen, sowie Personen mit Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hinzu kommen große Mengen Müll und Rückstände, die in Straßen, Grünanlagen und Gewässern landen.

Geld sinnvoller einsetzen

Neben den gesundheitlichen und ökologischen Folgen ist auch die wirtschaftliche Dimension erheblich: Für den Jahreswechsel 2024/25 wurde ein Umsatz von 197 Millionen Euro mit Feuerwerksartikeln in Deutschland berichtet. Der Ortsverband ist der Auffassung, dass ein Teil dieser Ausgaben besser in gemeinnützige Zwecke fließen sollte, z.B. etwa in lokale Tierheime, Jugend- und Sozialarbeit, Natur- und Artenschutz oder die Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen vor Ort.

Appell

Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Emsland Nord ruft dazu auf, den Jahreswechsel rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst zu begehen. Mit leisen, sicheren Alternativen, wie Lichterspaziergängen, gemeinschaftlichen Veranstaltungen ohne Knallkörper oder symbolischen Spendenaktionen.

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