Die Aktion findet bundesweit vom 18. bis 29. September unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima“ statt. Am vergangenen Freitag (15. September) fiel vor dem Meppener Kreishaus II für den Landkreis Emsland der Startschuss. Kiehl machte deutlich, warum Kontrollen wichtig sind: „Die Anforderungen an den Kompost als gütegesichertes Qualitätsprodukt sind hoch. Nur sortenrein getrennter Bioabfall aus den Haushalten lässt saubere Komposterde entstehen – ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu produzieren und auf chemische Düngemittel verzichten zu können. Auch der Prozess der Energieerzeugung lässt sich deutlich verbessern, wenn Verunreinigungen im Biomüll minimiert werden“. Und weiter: „Unsere Kernbotschaft lautet: Klimaschutz beginnt zu Hause bei jedem Einzelnen von uns, in der Küche, im Garten. Darum sind wir auf die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. Störstoffe haben im Bioabfall nichts zu suchen“.
Heinz Bökers, Betriebsleiter des AWB, betont: „Wir vom AWB haben festgestellt, dass es sinnvoll ist, den richtigen Umgang mit Biomüll immer mal wieder ins Gedächtnis zurückzurufen und Wissen aufzufrischen, denn leider ist der Biomüll zunehmend verunreinigt. Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich hier nicht biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Es wird zunehmend aufwendiger, daraus Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aussortiert werden müssen“. Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. „Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten unserer Vergärungsanlagen, die wir an zwei Standorten im Landkreis Emsland betreiben. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen“, erläutert Bökers.
Mit der Zielsetzung, eine Qualitätsoffensive für den Biomüll zu starten, hatte der AWB bereits im Oktober 2020 emslandweit stichprobenartig Biotonnen-Kontrollen durchgeführt. Insgesamt waren dabei 5.000 Biotonnen vor der Leerung am jeweiligen Abfuhrtag durch geschultes Personal auf unerlaubte Abfälle untersucht worden.
Wie damals, soll auch bei der diesjährigen Aktion das Ampelsystem angewendet werden. Je nach dabei festgestelltem Verschmutzungsgrad werden grüne, gelbe oder rote Aufkleber an den Tonnen angebracht, wobei grün für „keine Störstoffe, gelb für „geringer Störstoffanteil“ und rot für „extreme Fehlbefüllung“ stehen. „So erhalten Benutzer nach einem nachvollziehbaren Prinzip direkte Rückmeldung“, sagt Bökers. Wenn der Grad der „Verschmutzung“ zu hoch ist, wird die Tonne nicht geleert. In diesem Fall sollten die Störstoffe bis zur nächsten Abfuhr entfernt werden.
Bei der aktuellen Aktion werden Haushalte mit Biotonnen wieder stichprobenartig kontrolliert. Anschließend wird jeder gesichtete Behälter nach dem Ampelsystem gekennzeichnet. Etwa 51 Prozent der emsländischen Haushalte nutzen eine Biotonne. Bis zu 2000 Tonnen, das sind rund 3 Prozent der Haushalte, sollen während der Kontrollaktion in einem ersten Schritt geprüft werden. Die Kontrollen sollen im Landkreis Emsland über den bundesweiten Aktionszeitraum hinaus fortgeführt werden.
Im Oktober 2020 waren insgesamt 500 rote, 1000 gelbe und 3500 grüne Aufkleber angebracht worden. Somit waren 70 Prozent der Behälter richtig befüllt worden, nur 10 Prozent blieben ungeleert und bei 20 Prozent bestand Handlungsbedarf.
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