Damit ein kleines Mädchen weiterleben kann – Straßenwärter aus Lingen-Biene hat Stammzellen gespendet

Lingen (pm). Zu helfen ist für Bernd Hermeling aus Biene eine Selbstverständlichkeit. Der 22-Jährige hat sich Stammzellen entnehmen lassen, damit ein an Blutkrebs erkranktes Mädchen aus Italien weiterleben kann. Aber erst im Frühjahr steht fest, ob sein genetischer Zwilling die Stammzellen richtig angenommen hat. „Das hoffe ich sehr“, sagt der Straßenwärter der NLStBV-Straßenmeisterei aus Nordhorn.
Fabian Brand
Bernd Hermeling arbeitet auf der Straßenmeisterei in Nordhorn. (Foto: Boelmann (NLStBV))

Bernd Hermeling hat sich vor rund einem Jahr im Sommer in einem Meppener Zeltlager der Jugendfeuerwehr typisieren lassen. Dann im Mai dieses Jahres klingelte das Telefon bei ihm. „Sind Sie immer noch Spender?“, wollte die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wissen. „Ja. Natürlich“, sagte Bernd. Nach vielen Fragebögen ging es im August zu einer Voruntersuchung in eine Klinik nach Köln. Er wurde nochmal gründlich durchgecheckt und über den Eingriff aufgeklärt. Erst nach einer Woche, als alle Untersuchungsergebnisse vorlagen, stand fest: Bernd kann Stammzellen spenden.

Ende September war es soweit. Bernd fuhr wieder nach Köln in die Klinik. Bei der peripheren Stammzellentnahme wurden seine Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen. Die Entnahme hat rund zwei Stunden gedauert. „Danach habe ich mich gut gefühlt“, berichtet der Straßenwärter. Aber erst nachmittags stand fest, ob genügend Stammzellen entnommen werden konnten. „Es hatte gereicht“, erzählt Bernd.

Jetzt heißt es abwarten, ob der Körper des italienischen Mädchens (im Alter zwischen 6 und 12 Jahren) die Stammzellen annimmt oder abstößt. Das wird Bernd Hermeling im Frühjahr 2026 erfahren. „Ich denke oft an das Mädchen und hoffe so sehr, dass alles gut geht“, so der 22-Jährige aus Biene.

Sich typisieren zu lassen, hat Bernd nie bereut. Im Gegenteil. Er wirbt überall für die DKMS bzw. das Menschen sich typisieren lassen und somit mit wenig Aufwand ein Menschenleben retten könnten. „Und ich bleibe natürlich weiterhin Spender“, sagt er mit einem Lächeln.   

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