Emsland Filmklappe – Siegerbeiträge überzeugen mit Ideenreichtum und Kreativität

Papenburg (Ems) (pm). Zwar gibt es keinen roten Teppich, Glamour, Pose und berühmte Namen des Filmgeschäfts wie bei den Filmfestspielen in Berlin oder jetzt in Cannes, aber eines haben diese Filmgroßereignisse mit der Emsland Filmklappe gemeinsam: die Liebe zum Kino. Bei der Emsland Filmklappe 2025 unter der Schirmherrschaft von Landrat Marc-André Burgdorf wurden die Gewinner der unterschiedlichen Kategorien nun im Kino in Papenburg ausgezeichnet.
Phil Gerdes
Auf dem Abschlussbild der Emsland Filmklappe sind die Preisträger der unterschiedlichen Kategorien versammelt. (Foto: Landkreis Emsland)

Jeder der platzierten Beiträge flimmerte über die Kinoleinwand und wurde mit viel Applaus belohnt. Insgesamt 15 Filme wurden eingereicht. Vom Horrorfilm über Action, Dokumentation und Drama schöpften die Hobby-Filmer die gesamte Bandbreite der Genres aus. Die ersten Preise und die Sonderpreisträgerin werden am 30. Juni in der Landeshauptstand Hannover bei der Niedersachsen Filmklappe antreten.

„Bereits 2012/13 und 2017 hatten emsländische Beiträge im Wettbewerb auf Landesebene überzeugt. Uns würde es sehr freuen, wenn wir diesen Erfolg wiederholen könnten. Die von uns ausgezeichneten Siegerfilme zeichnen sich durch viel Kreativität und Ideenreichtum aus und haben unserer Auffassung nach, das Potenzial dafür“, sagt der zuständige Dezernent Martin Gerenkamp.

In der Kategorie „Kita – Klasse 1 – 6“ konnte der Beitrag Das Geheimnis des Zoos“ von Léopold Wille von der Ansgarischule Haren den Wettbewerb für sich entscheiden. Mit der Fantasy-Produktion des achtjährigen Filmemachers ist ein Minecraft-Kurzfilm über eine nächtliche Entdeckung entstanden. Auf der Suche nach den Tieren und nach seiner Familie durchstreift der Protagonist wie in einem Videospiel einen dunklen Zoo und entdeckt eine Höhle, in der ein altes Buch Aufschluss über die nächtlichen Machenschaften im Zoo gibt.

Dass es sich um eine Traumsequenz handelt, erfährt der Zuschauer erst kurz vor Filmschluss, denn der Protagonist wacht auf, bevor das Rätsel gelöst wird. Der Zuschauer bleibt mit seinen eigenen Gedanken zurück. „Der Film spielt geschickt mit unserer Vorstellungskraft – was passiert, wenn wir nicht hinsehen? Gibt es in der Nacht eine Welt, die wir nicht kennen? Und manchmal bleibt die spannendste Frage die, auf die wir nie eine Antwort bekommen“, heißt es in der Selbstbeschreibung zur Anmeldung des Films.

Das Engagement von Hannah Wendt, Lara Yildiz, Kenneth Schipper, Niklas Neumann, Johanna Neumann, Carla Engelberts, Mia Bekaan, Lillith Kasten, Fabian Schmitt, Cedric Schlütken, Conrad Radtke, Anna Niehe, Laura Niehe, Graziella Gibbesch, Gesa Wilke, Johanna Radtke, Lea Terveer, Malina Nitsche und Hannes Hölscher von der JUZ-TV Stadt Papenburg wurde mit dem ersten Preis in der Kategorie „Klasse 7 – 10“ belohnt.

Ihr Drama „Echo der Träume“ überzeugte die Jury. Es erzählt in fünf Episoden von Tagträumereien von Jugendlichen, bei denen es um jugendrelevante Probleme wie beispielsweise schlechte Noten, die erste Liebe, die erste Enttäuschung, Zukunftspläne und Einsamkeit geht. Den Filmemachern war es wichtig, diese Gefühlslage mit dem filmischen Mittel der Großaufnahme glaubhaft einzufangen und widerzuspiegeln.

Anett H., Julia H., Timon F. Lea-Sophie F., Emma K. und Aabir S. (die Namen sind bekannt, werden aus Personenschutzgründen aber nicht vollständig genannt) von der Fachabteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Marien Hospitals Papenburg Aschendorf sicherten sich mit ihrem Beitrag Das Buch des Schicksals den zweiten Platz in dieser Kategorie.

Die 13- bis 17-Jährigen erzählen in ihrem Abenteuerfilm von einer Gruppe Jugendlicher, die durch Zufall ein mystisches Buch finden ohne sich der Bedeutung dieses Buches bewusst zu sein. Eine spannende Reise beginnt mit dramatischen Aktionen und Verfolgungsszenen, die auch die Jury zu überzeugen wussten.

In der Kategorie „Jahrgangsstufe 11 – 13/BBS“ belegte das Drama „Die Stille nach dem Rausch“ von Patricia Thyen, Justus Feld, Johanna Scholz, Lynn Zoller, Mattis Hippchen, Greta Albers, Eldar von Stephani und Lasse Weigold vom Gymnasium Georgianum den 2. Platz.

Was als spannender Krimi beginnt, entwickelt sich mit einem unerwarteten Wendepunkt in eine ernste Richtung. Der Film beginnt mit dem Auffinden eines Toten nach einer Party und der üblichen Tätersuche. Am Ende erweist sich der Todesfall verknüpft mit einer Suchtproblematik als Freitod. Die Stille nach dem Rausch“ ist ein Film, der an die Mitmenschlichkeit appelliert und deutlich macht, dass Drogen keine Lösung sind. Der erste Platz in dieser Kategorie wurde nicht vergeben.

Alle erstplatzierten Filme wurden mit 200 Euro ausgezeichnet; der zweite Platz war mit 100 Euro dotiert.

Über den Sonderpreis Innovation, der mit 200 Euro dotiert ist, konnte sich die 13-jährige Amélie Wille vom Gymnasium Haren freuen. Mit Meine Welt gelang ihr ein experimenteller Kurzfilm, der verschiedene Film-Techniken vereint, um einen einzigartigen Einblick in die Welt der Fantasie zu ermöglichen. Durch eine interaktive Komponente wird jeder Zuschauer selbst Teil der Szenerie: Mithilfe eines QR-Codes kann ein 360°-Video auf dem Smartphone aktiviert werden, das eine individuelle Perspektive auf die Fantasiewelt ermöglicht.

Beide Filme laufen gleichzeitig und ergeben ein Ganzes: Während auf der Kinoleinwand der geführte Blick der Filmemacherin zu sehen ist, kann jeder Zuschauer mit seinem eigenen Gerät die Welt aus seinem eigenen Blickwinkel erkunden ein Film, der sich auf zwei Ebenen entfaltet und die Grenzen zwischen Leinwand und Zuschauer verschwimmen lässt“, erläutert Juryvorsitzende Christina Almandoz.

Im August des vergangenen Jahres waren Kinder und Jugendliche aufgerufen worden, ihre Filmbeiträge beim Wettbewerb Emsland Filmklappe bis Ende Januar 2025 einzusenden. Die Produktionen wurden von einer sechsköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Almandoz begutachtet. Sie wurde unterstützt durch Astrid Muckli von den gleichnamigen Kinobetrieben, Ragnar Wilke vom Jugendzentrum Papenburg, Dominic Vähning vom Landkreis Emsland, Noah Holtmann vom Jugend- und Kulturzentrum JAM Meppen und Tobias Mielke vom Central Kino Lingen. Das Nachwuchsteam des JUZ-TV moderierte die Veranstaltung.

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