Emslandmuseum Schloss Clemenswerth erhält Schenkung – Kunstwerk zieht in Glas-Ausstellung von Wolfgang Pohl ein

Sögel. Die Dauerausstellung zum Lebenswerk in Glas von Wolfgang Pohl erhält ein weiteres Objekt. Von der Vielzahl der ausgestellten Glasformen, mit barocker Anspielung, hebt sich das neue Kunstwerk bereits durch seine eindrucksvolle Größe und Formensprache hervor.
Phil Gerdes
Landrat Marc-André Burgdorf und Museumsdirektor Oliver Fok präsentieren das neu hinzugekommene Kunstwerk von Wolfgang Pohl in der Glasausstellung. (Foto: Emslandmuseum Schloss Clemenswerth)

Museumsdirektor Oliver Fok kann sich über die Schenkung eines fast 70 cm großen Glasobjektes freuen. Das ca. zehn Kilo schwere Kunstwerk ist in floraler Formensprache gehalten und zeigt einen durchsichtigen Glaskörper, aus dem grünes Blattwerk sprießt und der mit einer blaublättrigen Blüte mit rotem Blütenstempel bekrönt ist. „Dieses besondere Kunstwerk ergänzt wunderbar die am Emslandmuseum gezeigte und deutschlandweit einmalige Glassammlung von Wolfgang Pohl“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Oliver Fok ergänzt: „Die Sammlung präsentieren wir in einer den Werken entsprechenden Ausstellungsgestaltung mit hellen Farbtönen und klarer Formensprache der Vitrinen. Damit setzt diese Ausstellung moderne Akzente, die einen lebendigen Kontrast zu den historischen Räumen des Museums bilden.“

Das neu in die Sammlung aufgenommene Kunstwerk war zwei Jahrzehnte verschollen. Nach einer Gemeinschaftsausstellung 2003 wurde die Transportkiste mit dem Glasobjekt versehentlich von einem der Aussteller mitgenommen und in dessen Depot am Bodensee eingelagert. Bei einer Durchsicht des Bestandes Ende 2022 wurde das Glasobjekt aufgefunden und an Wolfgang Pohl in Hamburg zurückgegeben.

Da Pohl bereits 2010 in einer spektakulären Aktion sein über 200 Arbeiten umfassendes künstlerisches Werk in Glas dem Emslandmuseum Schloss Clemenswerth als Schenkung übereignet hatte, war es für Ihn selbstverständlich, auch das wiederentdeckte Werk an das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth zu übergeben: „Mit der Schenkung möchte ich nochmals dem Emslandmuseum Schloss Clemenswerth für seine gute Arbeit und der vertrauensvollen Zusammenarbeit danken. Denn für einen Künstler wie mich ist das Abgeben eines Kunstwerkes immer auch eine sehr persönliche Angelegenheit, schließlich sind die Kunstwerke ein Teil von mir und meines Lebens.“

Pohl war u.a. Dozent der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und setzt sich bereits seit fast dreißig Jahren mit der Idee eines zeitgenössischen Gesamtkunstwerkes auseinander, in der die verschiedenen Künste und alle Sinnesempfindungen zu einer Einheit verschmelzen. Bei diesem Prozess kommt ihm zugute, dass er, wie er selbst sagt, als Künstler ein Multitalent ist. Er bewegt sich in den Feldern Freie Kunst, Gestaltung, Kulturphilosophie, Lyrik und Kunstdidaktik. Abwechslung, Experimente, verschiedene Ausdrucksebenen, die Auseinandersetzung mit dem Leben spornen ihn künstlerisch an.

Dabei verliert er nie den Blick auf die Kunstgeschichte. Er lässt sich inspirieren von bereits Dagewesenen, wie zum Beispiel von der Verspieltheit der Kunst des Barocks. Dafür greift Pohl in seiner Kunst die Formensprache des Barocks auf und überträgt sie in die heutige Gestaltungssprache. Mit der Präsentation der zeitgenössischen Glaswerke im Erdgeschoss des Pavillon Coellen wird, so Fok, ein Spannungsbogen von der zeitgenössischen Kunst ins Barock geschlagen. Das macht den besonderen Reiz der Ausstellung auf Schloss Clemenswerth aus. Dass dieser Bogenschlag überzeugt, davon können sich Besucher auf Schloss Clemenswerth bei einem Museumsbesuch überzeugen.

Weitere Informationen unter www.clemenswerth.de

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