Extrem bitter für den SC Spelle-Venhaus – Wöchentlich grüßt das Murmeltier

Spelle. Wöchentlich grüßt das Murmeltier. Ordentlich mitgehalten gegen einen sehr guten Gegner, aber doch verloren. So lautet das Fazit des SC Spelle-Venhaus auch nach der 1:2-Niederlage beim Regionalliga-Spitzenclub Holstein Kiel II.
Phil Gerdes
Spelles Team um Kapitän Torben Stegemann (weiß) wartet seit 7 Spielen auf einen Punkt. (Foto: Christoph Schulte)

Der emsländische Aufsteiger muss sich fühlen wie die Hauptfigur in der Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aus dem Jahr 1993, die in einer Zeitschleife festsitzt und denselben Tag immer wieder erlebt. Am Ende des Films entkommt sie der Zeitschleife. Auch der SCSV hofft, dass die Serie von sieben Punktspielniederlagen bald vorbei ist, und er den letzten Tabellenplatz und bis zum Saisonende auch die Abstiegsplätze verlässt.

Positive Ansätze hat Trainer Hanjo Vocks zuletzt häufig gesehen. Aber es fehlt das Happy End. So lautete sein Fazit nach der Niederlage trotz Führung und rund 60-minütiger Überzahl im Citti Fußball Park vor gerade 70 Zuschauern: „Das ist extrem bitter. Die Mannschaft ist sehr niedergeschlagen. Das bin ich auch.“

Der 43-Jährige bescheinigt seinem Team, dass es „gegen sehr, sehr gute Mannschaft, die mit oben in der Tabelle steht“, gut mitgespielt habe. Vor allem in den ersten 20 Minuten. „Mattis Niemann musste trotzdem zweimal eingreifen. Ansonsten haben wir Holstein vom Tor weggehalten. Wir hatten auch gute Momente, in denen wir nach vorne gekommen sind.“

Dazu zählt auch die Situation, die zum Speller 1:0 führt. Jip Kemna behauptete sich im Eins-gegen-Eins-Duell mit Stefan Rankic, der den Niederländer im Strafraum zu Fall bringt. Rot gegen Rankic und Strafstoß für den SCSV. Kemna tritt selbst an, verlädt Torwart Noah Cole Oberbeck und trifft. Die Gäste jubeln ausgelassen. „Das ist überragend, wie Jip sich durchsetzt“, lobt Vocks den Niederländer.

Nach dem Rückstand habe Kiel weitergemacht wie vorher, versucht Druck zu erzeugen. Aber „da hatten wir mehr Ballbesitzphasen, sind besser ins Spiel gekommen“, stellt Vocks fest. Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelingt den Schleswig-Holsteinern der Ausgleich. Einen Eckball verlängert ausgerechnet Niklas Niehoff, der bis 2020 für das JLZ Emsland gespielt hat, auf den Kopf von David Lelle, der seinen Freiraum vor dem Tor nutzt. Bitter für den SCSV. „Gegen einen sehr guten Gegner kann man sich nie in Sicherheit wiegen“, weiß der Trainer.

Zur Pause stellte Vocks um, vom 4-2-3-1 auf ein 3-5-2. „Wir haben mehr Ballbesitz gehabt und auch mehr vom Spiel. Aber Kiel hat in auch in Unterzahl seine Klasse gezeigt“. Vor dem 1:2 habe Spelle nur noch eine Chance zugelassen. Doch Kiel nutzt einen Ballverlust des SCSV in der Offensive. Stanislav Fehler setzt sich beim Solo gleich gegen mehrere Speller durch. „Kiel kommt durch, ich hätte mir gewünscht, dass wir in einen Zweikampf kommen und das unterbinden können. Aber das hat leider nicht geklappt“, erklärt der Vocks.

Im zweiten Durchgang verzeichnete Vocks auf Möglichkeiten etwa durch Niklas Oswald, Adrian Lenz, Jip Kemna oder Adrian Lenz, um beim Stand von 1:1 „selbst wieder in Führung zu gehen“. Das seien „die kleinen Momente, die dazu führen, dass wir so ein Spiel nicht nur nicht gewinnen, sondern verlieren.“

Schon am Montag haben die Vorbereitungen der Speller auf das nächste Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion gegen Kilia Kiel begonnen. „Eine sehr wichtige Partie“, weiß Vocks. „Wir wollen drei Punkte holen. Das ist gegen einen Mitaufsteiger möglich.“

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