Fahrradklimatest: Nordhorn weiter an der Spitze – ADFC-Umfrage bestätigt hohe Fahrradfreundlichkeit

Nordhorn (pm). Zum sechsten Mal in Folge belegt die Stadt Nordhorn einen der Spitzenplätze im ADFC-Fahrradklimatest. Den Ergebnissen der Umfrage aus 2024 zufolge liegt sie in ihrer Größenklasse an zweiter Stelle. Den ersten Platz sicherte sich diesmal Tübingen.
Fabian Brand
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (links) und der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat (rechts) beglückwünschten auf der Bühne im Bundesverkehrsministerium die Delegationen der Gewinnerstädte des Fahrradklimatests 2024. (Fotos: Stadt Nordhorn)

Nordhorns stellvertretender Bürgermeister Alfred Koelmann nahm die entsprechende Auszeichnung in Berlin von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und dem ADFC-Bundesvorsitzenden Frank Masurat entgegen. Zur Nordhorner Delegation zählten auch die stellvertretende Ratsvorsitzende Susanne Dittmann, der städtische Umweltbeauftragte Gerwin Rademaker sowie Burkhard Werner und Wolfgang Fricke vom ADFC Grafschaft Bentheim.

Der ADFC-Fahrradklimatest ist eine große Online-Umfrage. Sie wird alle zwei Jahre durchgeführt, 2024 war es das elfte Mal. Rund 213.000 Radfahrende aus ganz Deutschland haben diesmal teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass Nordhorn in der Größenklasse der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern weiterhin zu den fahrradfreundlichsten Kommunen zählt. Mit einer durchschnittlichen Gesamtnote von 2,83 liegt die Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim auf dem zweiten Platz hinter Tübingen (2,77) und vor Bocholt (2,92). Bezogen auf Niedersachsen belegt Nordhorn weiterhin den ersten Platz.

Nordhorn steht damit beim Fahrradklimatest seit zwölf Jahren durchgehend auf dem Siegertreppchen. Nach drei zweiten Plätzen sicherte die Kreisstadt der Grafschaft Bentheim sich beim Fahrradklimatest 2020 und 2022 jeweils den ersten Platz. Obwohl Nordhorn diesmal nur den zweiten Platz erreicht hat, ist die Gesamtnote gleich geblieben.

„Wir setzen in Nordhorn seit vielen Jahren auf moderne Verkehrskonzepte, die den Radverkehr gleichberechtigt berücksichtigen. Es ist eine tolle Bestätigung der Arbeit von Rat und Verwaltung, dass die Bevölkerung das positiv wahrnimmt und bewertet“, sagte Nordhorns stellvertretender Bürgermeister Alfred Koelmann bei der Preisverleihung. Als Beispiele für aktuelle Projekte nannte er den fahrradfreundlichen Umbau der Hauptverkehrsachse Denekamper Straße, die Optimierung der Radwegeverbindungen rund um den Bahnhof sowie den massiven Ausbau von Fahrradabstellanlagen.

Radverkehrsförderung bleibt Daueraufgabe

Der städtische Umweltbeauftragte Gerwin Rademaker wies darauf hin, dass Radverkehrsförderung eine Daueraufgabe bleibe. Aktuell werde das Nordhorner Radverkehrskonzept von 2017 fortgeschrieben, unter intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit. „Für die Planungen sind die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests natürlich sehr wertvoll, denn sie geben wichtige Hinweise auf die Stärken und Schwächen der Fahrradstadt Nordhorn“, so Rademaker. Um tatsächlich einen Mehrwert für Mensch, Stadtbild und Umwelt zu schaffen, brauche es passgenaue Konzepte und den Mut, neue Dinge auszuprobieren. Aktuell können Nordhornerinnen und Nordhorner an einer Online-Umfrage zum Radverkehrskonzept teilnehmen und gezielt Punkte im Verkehrsnetz benennen, an denen sie sich eine Verbesserung wünschen.

Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling, selbst begeisterter Radfahrer, konnte aufgrund anderer Termine nicht mit nach Berlin reisen. Er bedankte sich in einem Statement bei allen, die an der Umfrage teilgenommen haben: „Die Ergebnisse des Fahrradklimatests, die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und die gute Zusammenarbeit mit den ADFC-Mitgliedern vor Ort sind wichtig, damit Nordhorn sich als Fahrradstadt positiv weiterentwickeln kann“, so Berling. Grüße sendete er in die Universitätsstadt Tübingen, die Nordhorn in diesem Jahr überholt hat: „Tübingen hat in den vergangenen Jahren echte Ausrufezeichen für den Radverkehr gesetzt und diesen ersten Platz absolut verdient. Die dringend notwendige Verkehrswende in Deutschland ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die gar nicht genug Siegerinnen und Sieger haben kann“, so Berling.

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