„Faust – Doppelt oder nichts“ am Gymnasium Marianum – Theater-AG inszeniert Variante des Goethe-Klassikers

Meppen. Ein weiblicher und ein männlicher Mephisto schließen mit Gott die berühmte Wette ab, diesmal um die Seele dreier Schüler. Werden sich diese – und zu welchem Preis – auf das teuflische Angebot einlassen? Dieser Frage ging die Theater-AG der Sekundarstufe I des Gymnasium Marianum Meppen jetzt spielerisch auf die Spur.
Fabian Brand
Die Theater-AG des Gymnasium Marianum inszeniert eine Variante des Goethe-Klassikers. (Foto: Fabian Brand)

Frei nach Johann Wolfgang von Goethes Klassiker „Faust – Der Tragödie erster Teil“ wurde die Überarbeitung „Faust – Doppelt oder nichts“ des Autorenkollektivs *Mephis Crew am Marianum Meppen inszeniert. Zum Ensemble gehörten insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6 bis 8. Für viele der jungen Talente bedeuteten die Aufführungen das Bühnendebüt.

Die Handlung setzt Jahrhunderte nach dem Ende des Original-Faust ein und spielt an heutigen Schulen: Die Wette um Gretchen hat Mephisto verloren, aber das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ein weiblicher und ein männlicher Teufel fordern Gott zu einer Revanche heraus, diesmal um die Seelen dreier Schüler. Die einsame Schülerin Christina wickelt auf einmal jeden um den Finger; Benni, der Fußabtreter der Klassenschönheit, manipuliert mit einem Klatschen die Zeit und Joe, der verpeilte Chiller aus der letzten Reihe, hat auf einmal mehr Grips als alle zusammen. Bis zum Abiball müssen die drei sich für oder gegen ihre neugewonnenen „teuflischen“ Fähigkeiten entscheiden. Jetzt, da ihre größten Wünsche zum Greifen nah scheinen, stellt sich die entscheidende Frage: Wer wird um Mitternacht seine Seele dem Teufel verkaufen? Als einer der drei am Ende einen Rückzieher macht, fordert der Teufel seinen Tribut – die völlig unschuldige Emily, die kleine Schwester von Benni, bezahlt mit ihrem Leben.

Den klassischen Stoff füllte das junge Ensemble mit einer Menge Leben und Emotionen. Das in moderner Sprache inszenierte Stück füllte dreimal die Marianum-Aula und entführte die Zuschauer in eine Welt zwischen Versuchung, Insta-Posts, Hexerei, Freundschaft und Zicken-Krieg und stellte das Publikum vor die Entscheidung zwischen dem moralisch richtigen und dem bequemeren Weg. Die große Spielfreude der Jungschauspieler übertrug sich auf das Publikum: „Nun habe ich sogar richtig Lust, den Klassiker Faust zu lesen!“, war nur eine der begeisterten Stimmen aus dem Zuschauerraum, als der letzte Vorhang gefallen war.

Das Ensemble in den Rollen. (Foto: Gymnasium Marianum Meppen)

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