Seit zehn Jahren zeichnet der Landkreis Unternehmen aus, die Menschen mit Behinderung aus Werkstätten einen Arbeitsplatz bieten und dabei von Fachdiensten für Arbeitsassistenz unterstützt werden. Im Laufe dieses Jahrzehnts wurden insgesamt bereits 367 emsländische Betriebe zertifiziert.
Landrat Marc-André Burgdorf würdigte in seiner Ansprache die Initiative und die Verantwortung, die die beteiligten Unternehmen, die Werkstätten von St. Lukas, Vitus und dem Christophorus-Werk sowie der Landkreis Emsland gemeinsam übernehmen: „Alle zusammen zeigen, dass gesellschaftliche Verantwortung in der Praxis gelebt werden kann. Sie bieten Menschen mit Behinderungen nicht nur eine Perspektive, sondern echte Chancen, sich beruflich zu entfalten. Für dieses Engagement danke ich Ihnen herzlich.“ Burgdorf hob zudem den Vorteil für die Unternehmen hervor, die es angesichts des Fachkräftemangels zunehmend schwerer haben, qualifiziertes Personal zu finden. Menschen mit Behinderungen könnten in vielen Bereichen eine wertvolle Bereicherung sein. Er rief dazu auf, die Erfolgsgeschichten der Initiative weiterzutragen und dafür zu werben.
In einer Diskussionsrunde berichteten Vertreterinnen und Vertreter geehrter Unternehmen und die dort eingesetzten Beschäftigten von ihren gemeinsamen Erfahrungen. Viele der teilnehmenden Betriebe hatten bereits lange mit den Werkstätten zusammengearbeitet und Aufträge vergeben, bevor sie Teil der Initiative wurden. Gemeinsam mit den Fachdiensten für Arbeitsassistenz wurden dann über Außenarbeitsplätze und Praktika Arbeitsprofile entwickelt, die den Talenten und Wünschen der Beschäftigten entsprechen – ob im Handwerk oder im Büro. Die Beschäftigten berichteten durchweg begeistert von den tollen Möglichkeiten, die ihnen durch die jeweiligen Firmen geboten werden. Diese betonten wiederum einstimmig, dass sie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen fortführen und ausbauen wollen. In vielen Fällen sei es das Ziel, diese langfristig fest anzustellen und weitere Arbeitsplätze zu schaffen, wo dies möglich ist.
Michael Korden, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit | Bildung | Teilhabe, hob in seinem Beitrag das Ziel hervor, 250 neue Budgets für Arbeit bis 2025 in Niedersachsen zu schaffen. Das Budget für Arbeit ermöglicht Menschen mit Behinderung, sozialversicherungspflichtig angestellt auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt eigenständig zu verdienen. Je nach Beeinträchtigung der Person erhalten Arbeitgeber über das Budget einen Lohnkostenzuschuss und Arbeitgeber sowie Beschäftigte profitieren von der regelmäßigen Unterstützung durch Jobcoaches.
Als Höhepunkt der Veranstaltung wurden die Plaketten „Inklusiver Betrieb“ von der Behindertenbeauftragten des Landkreises Emsland, Ursula Mersmann, und Landrat Marc-André Burgdorf feierlich an die Unternehmen überreicht. Der Abschluss des Nachmittags stand dann im Zeichen des fachlichen Austausches bei leckerer Verpflegung durch das Vitus Catering-Team.
Die Verleihung der Plakette „Inklusiver Betrieb“ zeigt eindrucksvoll, dass gesellschaftliche Integration und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Das Engagement der emsländischen Unternehmen ist ein leuchtendes Beispiel für gelebte Inklusion und nachhaltige Personalentwicklung.
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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