Gemeinde Rhede schnürt eigenes Zukunftspaket

Meppen/Rhede. Fünf Zukunftspläne mit diversen Angeboten für Kinder und Jugendliche sollen insgesamt im Landkreis Emsland nach dem Förderaufruf von Landrat Marc-André Burgdorf entwickelt werden. Einer davon, der nun ebenfalls aus dem Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ Gelder erhält, wird jetzt in der Gemeinde Rhede (Ems) umgesetzt.
Fabian Brand
(v. l.) Tanja Rave (Jungkolping Rhede), Enrico Schoe (KLJB Brual), July Kalkofen (Schülervertreterin), Hendrik Brand (Gruppenleiter Rhede), Sabine Thien (Jugend- und Schulsozialarbeiterin), Niklas Heymann (KLJB Neurhede), Justus Janssen (Schülervertreter), Bastian Stubbe (KLJB Neurhede), Phil Evering (KLJB Borsum) und Luca Korte (KLJB Borsum und Vorsitzender Ausschuss für Bildung und Soziales) bilden den „Zukunftsausschuss“. (Foto: Gemeinde Rhede (Ems))

Dr. Edmund Bruns, Schulsozialarbeiter, und Sabine Thien, Jugend- und Schulsozialarbeiterin der Gemeinde Rhede (Ems), ergriffen die Initiative und brachten den Stein ins Rollen. Sie holten die Gemeinde mit ins Boot und reichten, unterstützt durch den Landkreis Emsland, der die Antragstellung und weitere Begleitung des Verfahrens übernahm, die Projektideen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein.

Da Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie im Alltag auf viele Dinge verzichten mussten und durchaus der Eindruck entstand, dass ihre Interessen nicht ausreichend berücksichtigt wurden, wollten die beiden Initiatoren dem etwas entgegensetzen. Der Antrag der Schulsozial- und Jugendarbeit Rhede wurde positiv entschieden. 94.500 Euro stehen nun für die Planung von Projekten zur Verfügung, über die ein eigens gegründeter „Zukunftsausschuss“ entscheiden wird.

Der „Zukunftsausschuss“ ist mit Kindern und Jugendlichen besetzt, die im Rahmen eines sogenannten „Lokalen Zukunftsplans“ entscheiden, wie und wofür die Gelder verwendet werden sollen. „Kinder und Jugendliche sind Experten und Expertinnen für ihre eigene Situation und ihre eigenen Bedürfnisse. Sie wissen, was sie brauchen und welche Angebote sie vor Ort haben möchten. Es kommt darauf an, ihnen zuzuhören und sie einzubeziehen“, erläutern Thien und Bruns. Beide begleiten die Kinder und Jugendlichen dabei, und setzen alles daran, dass sich durch dieses Vorgehen eigene, kommunale Beteiligungsstrukturen weiterentwickeln.

Landrat Marc-André Burgdorf hatte im Dezember 2022 alle Städte und Gemeinden mit Ausnahme der Stadt Lingen (Ems), die über ein eigenes Jugendamt verfügt, über das Bundesprogramm informiert. Trotz der kurzen Teilnahmefrist bis Ende Januar 2023, hatten sich fünf Gemeinden mit inhaltlichen Konzepten gemeldet, für die der Landkreis Emsland Förderanträge gestellt hatte. Alle Anträge wurden im Programm berücksichtigt. „Das ist eine weit überproportionale Förderzusage. Bundesweit sind insgesamt 119 Anträge bewilligt worden“, sagt Burgdorf.

Wollen sich weitere Kinder und Jugendliche aus der Einheitsgemeinde Rhede (Ems) mit den Ortsteilen Brual, Borsum, Rhede und Neurhede an der Zukunftswerkstatt beteiligen, können sie sich bei der Gemeinde Rhede (Ems) unter der E-Mail thien@rhede-ems.de und der Rufnummer 04964/9182-22 melden.

Mit dem „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ fördert das Bundesfamilienministerium im Jahr 2023 Projekte und Angebote von und für Kinder und Jugendliche. Ziel ist es, die Situation von Kindern und Jugendlichen in den aktuellen Krisenzeiten durch Bewegung, Kulturangebote und Maßnahmen für die körperliche und seelische Gesundheit zu verbessern. Dabei stehen Teilhabe und Engagement von Kindern und Jugendlichen im Zentrum. In einer weiteren Förderrunde können Kinder und Jugendliche noch bis 15. September gemeinsam mit einer Trägerin oder einem Träger – zum Beispiel einem Jugendzentrum oder einem Sportverein – einen Förderantrag stellen. Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Weitere Infos unter https://www.das-zukunftspaket.de

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