Eine Häufung von Hantavirus-Erkrankungen tritt in der Regel dann auf, wenn im Vorjahr eine starke Fruchtbildung der Buchen stattgefunden hat, sodass die Rötelmäuse über den Winter ein gutes Nahrungsangebot hatten und sich dadurch bereits im Winterhalbjahr gut vermehren konnten. Hantavirus-Ausbruchsjahre werden in Deutschland meist in Abständen von zwei bis drei Jahren beobachtet.
Wegen der durch die im Vorjahr erfolgte Buchenmast ist für dieses Jahr mit einem vermehrten Auftreten der Fälle zu rechnen. Um Infektionen vorzubeugen, sollten Bürgerinnen und Bürger daher einige Maßnahmen beachten. So sollte bei Tätigkeiten mit hohem Übertragungsrisiko, wie dem Ausfegen oder Aufräumen von Lagerräumen (z.B. Ställen, Schuppen, Garagen), der Gartenarbeit oder dem Verarbeiten von gelagertem Holz (z.B. Holzhacken), darauf geachtet werden, Staubaufwirbelung zu vermeiden (z.B. durch Befeuchten der Umgebung), eine gute Durchlüftung der Räume sicherzustellen und Schutzmaßnahmen zu treffen (z.B. Gummihandschuhe, Wundabdeckung).
Falls doch Stäube entstehen könnten, sollte eine enganliegende Atemschutzmaske getragen werden, empfohlen wird eine FFP3-Maske bzw. alternativ eine FFP2-Maske. Wohnhäuser und Nebengebäude sollten darüber hinaus unbedingt vor dem Eindringen von Nagetieren geschützt werden.
Das humane Puumala-Hantavirus ist im Urin und Kot der Rötelmaus enthalten. Bei Kontakt mit den Ausscheidungen der Rötelmäuse, aber auch durch Einatmen von Stäuben, kann eine Übertragung auf den Menschen erfolgen. Die Infektion führt nach ungefähr zwei bis drei Wochen zu einer Erkrankung, wobei die Erkrankungsschwere von einer grippeähnlichen Symptomatik bis zur Nierenfunktionsstörung reicht.
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