Bereits im letzten Jahr wurde die Stadt Haren (Ems) in das Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“ beim niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung aufgenommen. Das Sofortprogramm richtet sich an alle niedersächsischen Kommunen und Kommunalverbände, die eine erhebliche Betroffenheit von der COVID 19-Pandemie in ihren Innenstädten aufweisen. Das Programm verfügt über insgesamt 117 Mio. € und eine Förderquote von 90%. Für die Stadt Haren (Ems) wurde ein Budget in Höhe von maximal 355.000 € für die Umsetzung von Vorhaben zur Stärkung der Innenstadt reserviert. In diesem Zusammenhang wurde ein Teil der Fördermittel für die Neuaufstellung des städtischen Einzelhandelskonzept sowie der Erarbeitung eines Handlungskonzepts zur Weiterentwicklung der Innenstadt genutzt.
Ein Einzelhandelskonzept bewertet die Einzelhandelsentwicklung vor Ort und dient als Grundlage für die Sicherung und Weiterentwicklung des Einzelhandels mit dem besonderen Augenmerk auf den großflächigen Einzelhandel. „Seit der Aufstellung des ersten Einzelhandelskonzepts der Stadt Haren (Ems) im Jahr 2015 sind sowohl im Bereich der Raumordnung als auch in Bezug auf die Struktur des örtlichen Einzelhandels wesentliche Veränderungen eingetreten. Somit war eine entsprechende Neuaufstellung dringend erforderlich.“, beschreibt Bürgermeister Markus Honnigfort die Hintergründe für diese Entscheidung. Der Auftrag für die Konzepterstellung wurde an die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) vergeben.
Mit der Fortschreibung galt es also die seinerzeit formulierten Ziele und Handlungsempfehlungen auf Basis einer aktuellen Bestandserfassung und Bewertung zu überprüfen und an die neuen Herausforderungen anzupassen: „Rechtssicher und verlässlich können so konkrete Standortbereiche für die zukünftige Entwicklungen der Stadt festgelegt werden.“, erklärt Wirtschaftsförderer Jürgen Lenzing.
Im Zuge der Erstellung fanden Kunden- und Passantenbefragungen im Harener Stadtgebiet, sowie eine zusätzliche Online-Befragung statt. Ein öfter genannter Wunsch war ein größeres Angebot an Spielwaren und deutscher Küche. „Die Nachfrage ist definitiv da – natürlich würden wir uns freuen, wenn das Angebot in Haren sich entsprechend vergrößert und sich neue Einzelhändler und Gastronomen für den Standort Haren finden“, sagt Lenzing und fügt hinzu: „Bleibt nur die Frage, wer macht es?“
Wesentliche Aspekte zum Harener Einzelhandelskonzept seit der letzten Erhebung wurden nun im Ausschuss Wirtschaft und Finanzen durch die Projektleiterin Katharina Staiger von der GMA vorgestellt. Fakt ist: Für ein Grundzentrum ist die Stadt Haren (Ems) gut aufgestellt. Auch hat das Kaufkraftvolumen in der Stadt über die letzten Jahre hinweg zugenommen. Für die zukünftige Steuerung und Ausrichtung des Einzelhandels sollen der Zentrale Versorgungsbereich in der Innenstadt sowie die Nahversorgungsbereiche in Emmeln, Wesuwe und Rütenbrock dem Bedarf entsprechend angepasst werden.
Zusätzlich zum Einzelhandelskonzept wurde das Handlungskonzept erstellt, welches das Themenfeld „Innenstadtentwicklung“ im Detail beleuchtet: Laut GMA bietet Haren bereits günstige Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Einzelhandel, es gibt jedoch auch Verbesserungspotentiale, z.B. in Bezug auf die Ausgestaltung von Eingangsbereichen, Durchgängen und innerstädtische Möblierung. Bürgermeister Honnigfort freut sich: „Natürlich möchten wir gegenwärtige Potentiale im innerstädtischen Bereich bewahren, aber natürlich auch entsprechend der gegebenen Möglichkeiten und Empfehlungen weiter ausbauen. Nur so wird unsere Innenstadt auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben können.“
Im nächsten Schritt soll die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts sowie der Masterplan für die Innenstadt durch den Stadtrat als Teil des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes beschlossen werden. Im Anschluss erfolgt eine entsprechende Veröffentlichung beider Konzepte auf der Website der Stadt Haren (Ems).
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