Neben Landrat Marc-André Burgdorf, Detlev Thieke, Fachbereichsleiter Straßenbau beim Landkreis Emsland, und Stephanie Merschel, stellvertretender Leiterin der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), ließen sich auch Haselünnes Bürgermeister Werner Schräer und Herzlakes Samtgemeindebürgermeisterin Martina Schümers die besonderen Aspekte des PA 3 beim Rundgang über den Infomarkt an den unterschiedlichen Ständen erläutern. Schräer und Schümers begrüßten es, dass die Bürgerinnen und Bürger vor Ort eingebunden werden. „Insbesondere die 3D-Visualisierung der Strecke hilft besser zu verstehen, was genau geplant ist“, sagte Schräer.
Tatsächlich erlaubten die auf eine große Fläche projizierte 3D-Visualisierung (Befahrung der künftigen Strecke) sowie ein digitaler Projektatlas eine Vorher-/Nachher-Darstellung zur E 233 sowie zahlreiche Detailansichten beispielsweise zu der auf Höhe der Flechumer Tannen Ost und im Bereich der Herzlaker Tannen geplanten Faunabrücken. Die Faunabrücke im Bereich der Herzlaker Tannen ermöglicht mit einer Breite von 30 m und einer Länge von maximal 70 m eine Durchlässigkeit für Fledermäuse und weitere Wildtiere. Darüber hinaus gibt es im Bereich der Flechumer Tannen West eine Unterführung für Wildtiere.
Der Lärmschutz hat durch geänderte gesetzliche Vorgaben bei den vorbereitenden Planungen noch einmal besonderes Gewicht erhalten. Er ist durch aktive Lärmschutzmaßnahmen und durch einen Fahrbahnbelag, der Lärmimmissionen verringert, verbessert worden.
In punkto „Durchlässigkeit“ informierten Burgdorf und Thieke auch darüber, dass im PA 3 zwei Anschlussstellen geplant sind, eine im Kreuzungsbereich der E 233 mit der Bundesstraße 402 und Landesstraße 65 nordöstlich von Haselünne sowie eine im Bereich der Kreuzung der E 233 mit der Landesstraße 55 nördlich von Herzlake. Für Fahrzeuge, die die E 233 nicht nutzen können bzw. dürfen, wie der landwirtschaftliche Verkehr, der Busverkehr und Radfahrende, stehen parallele Verbindungswege zwischen Haselünne und Lastrup zur Verfügung. „Damit entkräften wir die Kritik, dass das Bauwerk die Region durchtrennt“, sagt Thieke.
Zudem soll im PA 3 auf Höhe Flechum (Südseite) eine von insgesamt zwei Rastanlagen mit WC-Gebäude ohne Restaurationsbetrieb entlang der E 233 im Landkreis Emsland entstehen. Diese Anlagen sollen vor allem Lastkraftwagenfahrern die Einhaltung von Lenkzeiten ermöglichen und Reisenden für Pausen zur Verfügung stehen.
Zum aktuellen Planungsstand gab es folgenden Abriss: Bis Ende 2023 soll der Feststellungsentwurf für den PA 3 fertiggestellt werden. Danach wird der zuständige Vorhabenträger, die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lingen, einen Antrag auf Planfeststellung bei der Planfeststellungsbehörde, der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover, stellen. Die Unterlagen werden dann in den betroffenen Gemeinden öffentlich ausgelegt, sodass Anwohner die Möglichkeit haben, sich schriftlich zum Vorhaben zu äußern. Anfang 2024 soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.
Der vierspurige Ausbau der E 233 soll die Verkehre zwischen der Randstad in den Niederlanden über Bremen/Hamburg bis Nord-Ost-Europa beschleunigen und zugleich verkehrssicherer machen. Das Projekt steht im Bundesverkehrswegeplan mit vordringlichem Bedarf. Auch das Land Niedersachsen behandelt den Ausbau der E 233 mit Priorität.
Die 3D-Visualisierung sowie der Projektatlas (Vorher/Nachher-Darstellung) sind zu finden unter: https://landkreis-emsland.projectatlas.app/e233/
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