Informationsfahrt zur baulichen Stadtentwicklung in Meppen

Meppen (pm). Auf Einladung der Seniorenvereinigung der Stadt Meppen e. V. haben sich kürzlich 60 Seniorinnen und Senioren bei einer Bustour über die bauliche Stadtentwicklung in Meppen informiert. Mit großem Interesse lauschte die Gruppe den Erläuterungen von Stadtbaurat Enno Westrup zu abgeschlossenen, im Bau bzw. in der Planung befindlichen Maßnahmen.
Matthias Brüning
Zum Abschluss der Bereisung machte die Gruppe Station bei der Firma Steda (Foto: Seniorenvereinigung Meppen e.V.)

Am Deich hinter dem Hallenbad skizzierte Westrup die laufenden Bauarbeiten zum besseren Hochwasserschutz, die sich nach den Erfahrungen mit dem Hochwasser im Dezember 2023 als notwendig erwiesen hätten. Unter anderem soll im Bereich zwischen der Emsbrücke und der Freilichtbühne eine etwa 1,2 Kilometer lange Spundwand geschaffen werden. Der Hochwasserschutz genießt bei Verwaltung und Politik hohe Priorität, oftmals seien entsprechende Deichsanierungen aber nicht ohne die Entnahme von Bäumen möglich.

Wichtig sei für die Stadt auch eine gut funktionierende Regenwasserkanalisation bei immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen. Momentan werden entsprechende Maßnahmen z. B. an der Esterfelder Stiege durchgeführt.

Das Gewerbegebiet „Südlich der Haarbrücke“ mit zwölf Hektar ist inzwischen komplett belegt, u. a. mit einem Finanzdienstleister, einem Küchenstudio und mit dem Bauunternehmen Oehm, das jetzt unter dem Namen „MFB – Mit Freude bauen“ firmiert. Zur Erweiterung des Gewerbe-gebietes wird derzeit von der Stadt eine weitere Fläche von zwölf Hektar parallel zur Dieselstraße beplant. Viele Grundstücke seien dabei bereits für Unternehmen reserviert.

In Kürze werde die Stadt auch die notwendige Verbesserung der Radwegeinfrastruktur in Nödike bis hin zur Haarbrücke in Angriff nehmen. Für diese Maßnahme konnten erhebliche Fördermittel eingeworben werden.

An der Schützenstraße wurden zahlreiche Wohnprojekte realisiert, weitere sollen noch entstehen. Zeitnah abgeschlossen werden, so der Stadtbaurat, die Ausführungsplanungen für das Hafenplateau und die nötige Infrastruktur, so dass mit der Umsetzung im nächsten Jahr begonnen werden könne. Weitere Wohnprojekte sollen am Schützenhof, der Riedemannstraße und an der Grabbestraße entstehen. Politik und Verwaltung legen beim Wohnungsbau besonderes Augenmerk auf bezahlbaren Wohnraum.

Als städtebauliche Bereicherung sieht Westrup den Neubau des Verwaltungsgebäudes mit Tiefgarage hinter der „Alten Post“ durch die „Technologiepark Meppen GmbH“, einem Tochterunternehmen der Stadt Meppen. Einziehen wird hier die weltweit tätige Firma „Atos“, die ihren Sitz bislang noch in Rühle hat. Schwerpunktmäßig ist das Unternehmen in den Bereichen Software-Entwicklung und Cybersecurity tätig.

Erläutert wurden von Westrup auch die Pläne für das Gewerbegebiet an der Fullener Straße, wo sich perspektivisch die Firmen Mayrose und Hagebau ansiedeln werden. Sondierungsarbeiten werden hier bereits durchgeführt und in Kürze werde auch die Zuwegung gebaut. Im rückwärtigen Bereich entstehen die neue Tennishalle und der städtische Schießstand.

Nach Plänen der Landesstraßenbehörde müssen die beiden großen Brückenbauwerke der B70 über die Ems erneuert werden. Die Stadt Meppen prüfe derzeit, ob beim Neubau der Brücke im Bereich zwischen Grabbestraße und Schützenhof eine Rad- und Fußwegverbindung integriert werden kann. Eine direkte Verbindung zwischen Esterfeld und Schützenhof stelle aus Westrups Sicht einen echten Mehrwert für Meppens Bürgerinnen und Bürger dar.

Politik und Verwaltung der Stadt Meppen seien sehr erfreut und auch ein wenig stolz über die Ansiedlung großer Betriebe im Gewerbegebiet an der Autobahn A31. Dies gelte insbesondere für das Logistikzentrum der „Duni Group“ mit einer Halle von 50.000 Qudratmetern und ca. 150 Arbeitsplätzen. Ganz in der Nähe wird das Logistikzentrum der „Cella GmbH“ mit einer Hallengröße von 30.000 Quadratmetern betrieben.

Von der „Re.Lion.Bat Circular GmbH“ sind an der A31 drei große Hallen gebaut worden, in der das Unternehmen aus alten Batterien wertvolle Rohstoffe gewinnt. In dieser europaweit größten Fabrik für Batterie-Recycling können pro Jahr die Rohstoffe von 30.000 Tonnen Batterien der Wertstoffkette zugeführt werden. Genehmigt ist bereits eine Erweiterung auf bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr. Vieles laufe dabei vollautomatisch. Schon wenige Wochen nach der Inbetriebnahme wurde der Betrieb an den Umweltdienstleister „PreZero“ verkauft, der zur Schwarz-Gruppe (u. a. Lidl, Kaufland) gehört.

Zum Abschluss der Bereisung machte die Gruppe Station bei der Firma Steda. Geschäftsführer Daniel Heidemann berichtete von den Anfängen im Jahr 2009, als er gemeinsam mit seinem Freund und späteren Mitgründer Stefan Brüggemann zunächst in der elterlichen Garage Glaspokale mit Gravur online verkaufte. Mit gerade einmal 23 Jahren machten sich die beiden schließlich selbstständig und gründeten 2011 die Firma Steda, die schon bald in eine Halle nach Rühle zog und ihr Sortiment auf Terrassenüberdachungen, Carports und Gartenhäuser erweiterte.

2015 eröffnete Steda eine große Ausstellung in Emsbüren, 2020 folgte der Einzug in die neue Firmenzentrale im Euro-Industriepark in Meppen-Versen – mit einer weitläufigen Gartenausstellung. Erst kürzlich konnte das Gelände nochmals um 1,2 Hektar erweitert werden. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 85 Mitarbeitende, darunter zehn Auszubildende. Während der Vertrieb stark auf das Onlinegeschäft ausgerichtet ist, übernehmen eigene Montageteams im Umkreis von rund 100 Kilometern den Aufbau der Produkte direkt bei den Kunden.

Einen besonderen Meilenstein stellte 2016 die Auszeichnung mit dem „Gründerpreis Nordwest“ dar – ein Beleg für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens.

Beim abschließenden Imbiss mit Würstchen vom Grill und Getränken resümierten die Seniorinnen und Senioren zur Stadtentwicklung: „Meppen hat doch ganz schön viel zu bieten“.

Weitere Information unter Seniorenvereinigung-Meppen.de

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