Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November – Auch in Papenburg!

Papenburg (pm). Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der 1960 von der UNO initiiert wurde.
Phil Gerdes
Der Tag wurde auch bei der Arbeitstagung der Gleichstellungsbeauftragen im Landkreis Emsland thematisiert. (Foto: Landkreis Emsland)

Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt in Papenburg lädt am 25. November alle Interessierten dazu ein, vor dem Historischen Rathaus die Fahne der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes „Nein zu Gewalt an Frauen“ ab 17:00 zu hissen. „Wir setzen als Arbeitskreis und als Stadt Papenburg jährlich ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und dürfen nicht aufhören, auf diesen Missstand in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen“, so Bürgermeisterin Vanessa Gattung.

Heike Gertken, Sprecherin des Arbeitskreises, ergänzt: „Auch im Emsland sind die Zahlen – wie in jedem Jahr – hoch und steigen weiterhin stetig. Im Jahr 2025 wurden in der Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im nördlichen Emsland bereits 251 Frauen und 76 Männer auf das Beratungsangebot aufmerksam gemacht und bei Anliegen rund um das Thema häusliche Gewalt, sowie in Fragen der Sicherheitsplanung unterstützt. Insgesamt 325 Fälle häuslicher Gewalt sind eindeutig zu viel und zeigen erneut, wie dringend Handlungsbedarf besteht.“

Terre des Femmes ruft jährlich ein neues Motto aus, dem sich der Arbeitskreis anschließt, um die bundesweite mediale Aufmerksamkeit auch vor Ort zu nutzen: „Das diesjährige Motto lautet „#WegAusDerGewalt“, erklärt Ruth Schierholt von den Soroptimist International Deutschland Club Leer-Papenburg, der die Aktionen rund um die Orange Days seit langem tatkräftig unterstützt.

Klaus Hutmacher von der Stiftung Opferhilfe Osnabrück ergänzt: „Fast jeden zweiten Tag wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Damit Frauen aus der Gewaltspirale entkommen können, braucht es ein gutes Netzwerk aus karikativen und behördlichen Institutionen, die gut miteinander kooperieren und die Frauen auffangen können.“

Neben der Fahnenaktion veranstaltet der Arbeitskreis in diesem Jahr auch die NIGHTWALKS für Frauen – ein Angebot des gesamten Landkreis Emsland, das in der hiesigen Region Angsträume auf Dörfern und in Städten gemeinsam mit einer Selbstbehauptungstrainerin erkundet, um die Frauen wehrhafter zu machen und sie zu stärken.

Der Nightwalk in Papenburg findet am 28.11 statt und ist bereits ausgebucht. Interessierte können sich aber über die folgende E-MailAdresse melanie.schroeder@papenburg.de auf die Warteliste setzen lassen und an einem weiteren Angebot im Sommer teilnehmen.

Darüber hinaus teilt der Arbeitskreis in Kooperation mit der Bäckerei Musswessels 7000 Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ an allen Musswessels-Standorten in Papenburg und Aschendorf aus. Herr Sascha Beyer, Verkaufsleiter bei der Bäckerei u. Konditorei Musswessels unterstreicht die Wichtigkeit des Angebots: „Als Bäckerei bieten wir einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema und können über den QR-Code des Netzwerks „PrimA – Prävention im Nordwesten“ Frauen in Notsituationen eine versteckte Soforthilfe anbieten und durch die hohe Tütenauflage erreichen wir eine Vielzahl von Menschen.“

Das Tolle an der Tütenaktion: Über die Referentin des Betriebsrates der MEYER WERFT wird die Aktion auf eine noch größere Zielgruppe ausgeweitet. Weitere Tüten werden in der MEYER WERFT Kantine ausgegeben und bringen das Thema Gewalt an Frauen auch hier auf die Agenda.

Nicole Piechotta setzt gemeinsam mit ihrem MeyAction Team „gegen Belästigung am Arbeitsplatz“ zahlreiche Akzente zum Thema Sexuelle Belästigung und Sexuelle Gewalt auf der Werft und möchte über die Brötchentütenaktion ein breites Publikum ansprechen: „Die Werft ist sehr aktiv in diesem Themenbereich und ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Wir freuen uns über die neue Kooperation mit der Stadt und Musswessels und hoffen, hier ein weiteres, öffentlichkeitswirksames Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen zu können.“

Hilfesuchende können sich an die lokalen Beratungsstellen wie die BISS-Beratung, die Caritas oder die Gleichstellung wenden oder das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ jederzeit unter der Nummer 0800 116 016 oder per Onlineberatung kontaktieren. Das Hilfetelefon bietet vertrauliche, kostenfreie Hilfe und Unterstützung in Deutsch und 18 weiteren Sprachen an.

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