Katholische Schwangerschaftsberatung hilft bei Fragen und Sorgen

Wieviel Elterngeld steht mir zu? Was ist, wenn mein Kind nicht gesund ist? Wo finde ich eine Hebamme? Eine Schwangerschaft bringt für Eltern Freude und zugleich viele Fragen und manchmal auch Probleme mit sich.
Fabian Brand
Symbolfoto

In der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (kurz: SkF) und der Caritas finden ratsuchende Frauen ein offenes Ohr und bekommen psychosoziale, rechtliche und wirtschaftliche Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Im Jahr 2022 haben 2.991 Frauen die Schwangerschaftsberatung der neun katholischen Beratungsstellen im Bistum Osnabrück in Anspruch genommen.

Auch Anne und Tobias Ruland (Namen geändert) haben die Schwangerschaftsberatung beim SkF in Meppen aufgesucht, als sie erfahren haben, dass sie ihr drittes Kind erwarten. In die Freude über den unerwarteten Familienzuwachs mischten sich auch Sorgen. Erst kürzlich war das junge Paar aus beruflichen Gründen mit ihren beiden Kindern ins Emsland gezogen. Nach einem Unfall in seinem ursprünglichen Beruf als Handwerker schult Tobias Ruland zum Industriekaufmann um, seine Frau Anne hat eine Teilzeitstelle als Sozialassistentin. Der Renovierung der neuen Wohnung und die Anschaffung eines zweiten PKWs, um auf dem Land mobil zu sein, haben die Familienkasse stark belastet. Die notwendigen Anschaffungen für das Baby sind eine große finanzielle Herausforderung für das Paar. „Wir haben daraufhin einen Antrag für einen Zuschuss für die Erstausstattung bei einer Stiftung erfolgreich auf den Weg gebracht“, erklärt Schwangerschaftsberaterin Melanie Triphaus.

Neben der Bundesstiftung Mutter und Kind können die Beraterinnen zusätzlich Gelder beim Bischofsfonds für Mütter in Not beantragen, um bei finanziellen Schwierigkeiten schnell und unbürokratisch zu helfen. Im Jahr 2023 zahlten die neun Beratungsstellen im Bistum Osnabrück 140.140 Euro über den Bischofsfonds an 321 Personen aus. Zusätzlich erhielten sie über die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ 1.082.749 Euro für 1.545 Frauen.

Die Schwangerschaftsberatung hilft nicht nur bei wirtschaftlichen Problemen, sondern nimmt die gesamte Lebenssituation in den Blick. Bei Bedarf vermitteln die Beraterinnen auch weitere Hilfsangebote. „Die Arbeit der Schwangerschaftsberatung ist vielfältig. Neben der Beratung von Hilfesuchenden führen wir auch sexualpädagogische Angebote an weiterführenden Schulen, in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder für Jugendgruppen durch“, erklärt Kirsten Brackmann, Referentin für Schwangerschaftsberatung beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.

Die katholische Schwangerschaftsberatung wird aus Landesmittel und aus Kirchensteuermittel finanziert.

Hintergrund:
Im Bistum Osnabrück gibt es neun katholische Beratungsstellen: In Sögel und Papenburg bietet der Caritasverband für den Landkreis Emsland Schwangerschaftsberatung. In Osnabrück, Bersenbrück, Lingen, Meppen, Nordhorn, Esterwegen und Bremen ist der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) verantwortlich.

Weiter Infos: https://www.caritas-os.de/schwangerschaftsberatung

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