So hat der Kreissportbund Emsland bereits im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, den Kindern und Jugendlichen unter den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, in den Sportvereinen aktiv werden zu können, um so wenigstens etwas Abstand von den posttraumatischen Zuständen ihrer Flucht zu erhalten.
Und wenn es nach dem Willen des Kreissportbundes geht, dann muss auch jetzt, rund ein Jahr nach der Flucht, mit Nachdruck auf die Integration der Flüchtlinge hingewirkt werden.
Wie der KSB-Präsident Michael Koop anlässlich des ersten Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine betonte, mache ihn der russische Umgang mit der ukrainischen Bevölkerung nach wie vor sprachlos und erschüttere ihn zutiefst. Insofern habe man nicht nur den Wunsch, den Flüchtlingen zu helfen, sondern es sei für ihn und den Sport eine moralische Verpflichtung, für sozialen Zusammenhalt und Menschenrechte einzutreten.
Michael Koop weiß um die besondere Rolle des Sports bei der Integration von Flüchtlingen nicht erst seit 2015 und zeigt sich deshalb auch überzeugt davon, dass der Sport den Flüchtlingen gut tun wird. Er helfe bei der Verarbeitung der Flucht, sei eine Ablenkung und trage mehr als alles andere dazu bei, mit den hier wohnenden Menschen in Kontakt zu kommen und neue Freunde zu finden. Insofern übernehme der Sport hier eine wichtige Rolle und trage seiner sozialen Verantwortung als Bindeglied unserer Gesellschaft Rechnung.
„Sport ist der Integrationsmotor Nr. 1 in Deutschland.“, ist sich der KSB-Chef denn auch sicher, dass die emsländischen Sportvereine abermals ihrer großen sozialen Herausforderung gerecht werden. Koop zeigt sich überzeugt davon, dass mittelfristig auch unsere Sportvereine vom Mitgliederzuwachs durch die Geflüchteten profitierten und verwies in diesem Zusammenhang auf viele Beispiele gelungener Integration auch aus den 90er Jahren als viele Deutsche aus Russland zu uns gekommen sind und nun unsere Vereine bereichern. Integration heiße ja, das A und B zusammenkämen und C entstünde. Hierin sei eine Bereicherung für den Sport insgesamt zu sehen.
Gleichzeitig appellierte Koop an die Verantwortungsträger in den Kommunen, vor der abermaligen Belegung von Turnhallen für Geflüchtete alle anderen Alternativen in den Blick zu nehmen. Erstens gebe es menschenwürdigere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete als Sporthallen es je sein könnten und zweitens wolle der organisierte Sport im Emsland seinen Teil zur Integration so gut wie möglich leisten. Doch Integration brauche auch Räume. Und in diesem Sinne seien Sporthallen gleichzeitig auch als Integrationsräume zu sehen, bekräftigte Koop abschließend.
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