Landkreis Emsland: Mehrere Gebiete als gering geeignet eingestuft

Meppen (pm). Am gestrigen Montag (3. November) hat die Bundesgesellschaft für Entsorgung (BGE) einen neuen Arbeitsstand zur Endlagersuche veröffentlicht. Erstmals wurden dabei auch Zwischenergebnisse zu einigen der insgesamt zehn Teilgebiete, die im Landkreis Emsland liegen, präsentiert.
Fabian Brand
Symbolfoto

Demnach ist im südlichen Kreisgebiet ein Bereich in flach lagerndem Steinsalz (Teilgebiet 076_03) im Prozess der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle als ungeeignet oder gering geeignet eingestuft worden und wird damit voraussichtlich nicht als Endlager in Frage kommen. Ebenfalls sind die beiden Teilgebiete in Tongestein 005 (mittleres und südliche Emsland) und 007 (mittleres und nördliches Emsland) in Gänze eingestuft worden. Beide Gebiete werden demnach überwiegend in die Kategorien gering geeignet oder ungeeignet klassifiziert. Einzelne Untersuchungsräume der beiden Teilgebiete werden jedoch voraussichtlich im weiteren Suchprozess als geeignet oder sogar gut geeignet eingestuft. Konkretere Aussagen hierzu werden voraussichtlich im Sommer 2026 getroffen, wenn die BGE einen weiteren Arbeitsstand präsentieren wird.

In einem weiteren Teilgebiet (077), das den Bereich des südlichen und östlichen Kreisgebiets umfasst, ist die Untersuchung etwa zur Hälfte abgeschlossen: Bisher konnten hier keine für eine Endlagerung atomarer Abfälle geeigneten Teilräume lokalisiert werden. Die übrigen drei Teilgebiete im Landkreis Emsland sind ebenso wie die drei Salzstöcke in Wahn, Lathen und Börger laut aktuellem Arbeitsstand noch nicht in Eignungskategorien eingeordnet worden.    

„Der Landkreis Emsland trägt mit dem Ausbau der Windenergie und den zahlreichen Netzausbau- und Leitungsvorhaben bereits eine große Last bei der Umsetzung der erforderlichen Energiewende. Wir betonen daher erneut: Wir wollen kein Endlager für radioaktive Stoffe im Emsland. Das sieht die Politik so, und auch die Bürgerinnen und Bürger“, betont Landrat Marc-André Burgdorf.   

Die BGE ist vom Bund beauftragt, den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland zu finden. Am gestrigen Montag hat sie ihren aktuellen Arbeitsstand dargestellt. Für diesen Arbeitsstand hat die BGE zunächst die Teilgebiete mit günstigen geologischen Bedingungen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle weiter in Untersuchungsräume aufgeteilt und diese dann schrittweise bewertet. Diejenigen Untersuchungsräume, die sich im Zuge dieser Bewertung als ungeeignet oder gering geeignet herausstellen, sollen im Verfahren nicht weiter betrachtet werden. Alle Ergebnisse der aktuellen Arbeitsstände werden in einer interaktiven Karte, dem so genannten BGE Endlagersuche Navigator, dargestellt.

Um die Einordnung der BGE auf Nachvollziehbarkeit zu überprüfen, hat der Landkreis Emsland das Öko-Institut damit beauftragt, sich die verbleibenden Untersuchungsräume näher anzuschauen. Ziel der Beauftragung ist es, eine fachliche Einschätzung zu bekommen, um einerseits die Situation der Endlagersuche für den Landkreis Emsland transparent und nachvollziehbar zu gestalten und um andererseits handlungsfähig zu sein und sich in den weiteren Verfahrensschritten rechtzeitig einbringen zu können.

Das Öko-Institut hat die aktuellen Arbeitsstände zu allen zehn Teilgebieten im Emsland in einem Dokument für den Landkreis aufbereitet. Dieses ist auf der Webseite des Landkreises unter Landkreis Emsland – Begleitforum Endlagersuche – Regionalplanung, Bauen und mehr – Wirtschaft und Struktur zu finden.  

Hier geht es zum BGE Endlagersuche Navigator: https://www.bge.de/de/endlagersuche/standortregionen/endlagersuche-navigator/

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