Landkreis Emsland – Wechselladersystem für 1,5 Mio. Euro angeschafft

Meppen. Der kreisweite Brand- und Katastrophenschutz steht im Landkreis Emsland vor dem Hintergrund aktueller globaler Krisen wie dem Ukrainekrieg, dem Moorbrand von 2018, aber auch veränderter Gefahrenlagen wie extremer Wetterereignisse im Fokus.
Matthias Brüning
Landrat Marc-André Burgdorf (r.) präsentiert gemeinsam mit Kathrin Hess vom THW, Leiterin Regionalstelle Lingen, und Florian Bethge von der Feuerwehr, Technische Einsatzleitung Emsland, vor dem Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter die neu angeschafften Satellitentelefone (Foto: Landkreis Emsland)

Um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein, braucht es gut geschulte Einsatzkräfte und eine optimale Ausstattung. Für Letzteres soll das Fahrzeugkonzept für die Kreisfeuerwehr, das der Kreisausschuss des Landkreises Emsland im Jahr 2017 verabschiedet hat, sorgen. Dieses sieht vor, dass ein flexibles und zukunftssicheres Wechselladersystem vorgehalten werden soll, das die Kreisverwaltung für Gesamtkosten von rund 1,5 Mio. Euro nun angeschafft hat. „Mit den neuen Wechselladerfahrzeugen und den ersten Abrollbehältern ist ein weiteres wichtiges Etappenziel bei der kontinuierlichen Umsetzung des Fahrzeugkonzepts erreicht“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.

Vor dem Kreishaus in Meppen wurden am vergangenen Montag (21. August) die zwei Wechselladerfahrzeuge und mit ihren beiden Abrollbehältern „Einsatzleitwagen II“ vorgestellt. Die Fahrzeuge transportieren die Behälter zum jeweiligen Einsatzort und könne diese minutenschnell auf- und abladen. Die Fahrzeuge und die Behälter werden im Norden bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Landkreises Emsland in Sögel und im Süden bei der Feuerwehr Bawinkel vorgehalten. Die Kosten für die Wechselladerfahrzeuge belaufen sich auf rund 185.000 Euro je Fahrzeug.



Bei den Abrollbehältern Einsatzleitwagen II handelt es sich um mobile Container, die von den Technischen Einsatzleitungen der Feuerwehren für die Koordination größerer oder komplexerer Gefahrenlagen genutzt werden. Die Technischen Einsatzleitungen übernehmen im Katastrophenfall ihnen zugewiesene Einsatzabschnitte oder -schwerpunkte und führen die Einsatzkräfte, für die sie verantwortlich sind. Die Abrollbehälter, die vor der Kreisverwaltung vollständig aufgebaut und einsatzbereit präsentiert wurden, sind entsprechend je mit zwei Räumen, einem Funkarbeitsraum sowie Besprechungs- und Stabsraum und der notwendigen Technik ausgestattet. Die Seitenwände können ausgefahren werden, sodass die Behälter Platz für insgesamt zwölf Personen bieten. Kostenpunkt sind hier rund 515.000 Euro je Abrollbehälter einschließlich der Ausstattung.

Aber nicht nur die Wechselladerfahrzeuge mit Abrollbehälter wurden vor dem Kreishaus gezeigt. Auch das bereits 2022 auf Grundlage des Fahrzeugkonzepts für circa 22.300 Euro angeschaffte Quad war zu besichtigen und Probe zu fahren. Stationiert bei der Feuerwehr in Groß-Hesepe ist es als geländegängiges Fahrzeug insbesondere bei Vegetationsbränden in Moor und Wald kreisweit schon zum Einsatz gekommen. Die Bandbreite der Nutzung erstreckt sich u. a. auch auf die Menschenrettung in unzugänglichen Gebieten, die Erkundung von Einsatzlagen bei Bränden in Wald, Moor und renaturierten Gebieten sowie die Beförderung von Einsatzkräften, Schläuchen, Pumpen und Löschmitteln.

Des Weiteren ist vor dem Hintergrund des Sonderplans Blackout, der insbesondere kritische Infrastruktur auf längere und flächendeckende Stromausfälle vorbereiten soll, im Kreishaus II ein zusätzlicher Einspeisepunkt neu eingerichtet worden. Ein weiterer Einspeisepunkt besteht bereits u. a. im Kreishaus I. Der neue Einspeisepunkt wurde nun erstmals mit der Netzersatzanlage des Technischen Hilfswerks getestet, die 2018 angeschafft worden war. Eine größere Netzersatzanlage soll künftig ebenfalls angeschafft werden. Diese Anlage kann im Bedarfsfall die Kreisverwaltung sowie die Rettungsleitstelle und den Katastrophenschutzstab mit Strom versorgen und Einsatzfähigkeit gewährleisten.

Eine Kommunikationsübung über die vier Satellitentelefone, die der Landkreis Emsland in diesem Jahr für die Notfallkommunikation u. a. bei Stromausfall angeschafft hat, findet zeitgleich statt. Dort wo Festnetz- und Mobilfunktelefonie ausfallen, sollen die Satellitentelefone zum Einsatz kommen. Der Landkreis Emsland hat in ihre Anschaffung rund 7200 Euro investiert.

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