Lingen – „Achtung Kontrolle“ – Denkzettel für zu schnelles Fahren

Lingen. Am Donnerstagnachmittag ist es zu einer ganz besonderen Geschwindigkeitskontrolle gekommen. Diese wurde durchgeführt von Kindern des Kinder-und Jugendparlament der Stadt Lingen in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Lingen und der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim im Bereich der Josef-Kaiser-Straße Ecke Meisenstraße vor der Gebrüder-Grimm KiTa.
Matthias Brüning
Zahlreiche Fahrzeugführer waren zu schnell unterwegs (Foto: Matthias Brüning)

Das Thema zu schnelles oder rücksichtsloses Fahren vor und an KiTas oder Grundschulen ist ein ständiges Problem im Emsland. Der Landkreis, die Städte sowie die Samtgemeinden begegnen dieser Problematik, in jüngster Zeit damit, die anliegenden Straßen zu sogenannten „Fahrradstraßen“ zu ernennen. Da in diesen Straßen nach wie vor eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h für PKW erlaubt sind, ändert sich nichts an der Problematik. Im Gegenteil. Dadurch, dass Radfahrer nun das Recht haben zu fahren wie sie wollen (mitten auf der Straße oder gar in einer Reihe), vollziehen PKW-Fahrer vermehrt halsbrecherische Aktionen.
Selbstredend werden dabei selten die 30 km/h eingehalten. Dies zeigte auch die heutige „Verkehrskontrolle“ in Lingen. Einige Fahrzeugführer waren mehr als doppelt so schnell als erlaubt unterwegs.

Der Kreiselternbeirat hatte zuvor eine erfolgreiche Anfrage an die Verkehrswacht (Lingen), die PI Emsland/Grafschaft Bentheim sowie das KiJuPa gestellt. Am heutigen Donnerstag, in der Zeit von 14-17 Uhr, war es dann soweit. Es wurde kontrolliert!

Die Fahrzeugführer kamen bei dieser Kontrolle ausnahmsweise „mit einem blauen Auge“ davon. Es gab keine Strafzettel, sondern „Denkzettel“ von den Kindern ausgehändigt. So manch einer hätte an diesem Tag seinen Führerschein abgeben können. Bereits in der ersten halben Stunde war der Fahrer eines Pkw mit 66 km/h statt erlaubt 30 km/h unterwegs. Nahezu im Minutentakt wurden zu schnelle Fahrzeuge gestoppt.

Im Anschluss wurden die Verkehrsteilnehmer von der Polizei belehrt und bekamen dann nach eingeholter Erlaubnis noch ein paar „nette Fragen“ von den Kindern zu ihrem Verhalten gestellt.

Abschließend wurde eine Zitrone oder ein besonders saures Kaugummi mit einem Anschreiben als Gedächtnisstütze durch die Kinder übergeben.

Erschreckend war an diesem Nachmittag die Anzahl der Fahrzeuge die zu schnell an der Kita vorbeigefahren sind. Auch Anwohner waren unter den „Verkehrssündern. Ab 40 km/h wurden die Fahrzeuge in der 30er Zone, bzw. Fahrradstraße, durch Polizeihauptkommissarin Sabine Dickeboom gestoppt.