„Mit ihrem Wirken tragen sie dazu bei, dass das Leben in unserer Stadt und in unserer Partnerstadt Lanivtsi in der Ukraine von Wärme und Mitmenschlichkeit geprägt ist“, sagte Oberbürgermeister Dieter Krone in seiner Laudatio. „Mit diesem Preis bekunden wir auch, welch hohen Wert die Stadt Lingen dem Ehrenamt zuspricht. Ihr seid Vorbilder für unsere Stadtgesellschaft.“ Insgesamt ist der Bürgerpreis mit 2.500 Euro dotiert.
Dirk Sievers zähle sicherlich zu den jüngsten Preisträgern der Stadt, erklärte das Stadtoberhaupt. Seit vielen Jahren engagiere sich der Lingener in der Kirchengemeinde St. Gertrudis und in der Freiwilligen Feuerwehr Bramsche. So sei er beispielsweise seit mehr als zehn Jahren mit etwa 400 Stunden pro Jahr ehrenamtlich in der Kirchengemeinde aktiv und unterstütze dort in der Messdienerarbeit, als Gruppen- und Lagerleiter sowie mit seinem handwerklichen Geschick bei Veranstaltungen. Auch in der Freiwilligen Feierwehr Bramsche sei Dirk Sievers bereits seit 2003 aktiv und dort bei vielen Veranstaltungen unersetzbar. „Dirk Sievers zeichnet besonders aus, dass er absolut zuverlässig ist, eigenständig, durch- und weitblickend plant sowie managt und immer als Fleißigster mit anpackt. Bei all dem ist er sehr bescheiden und nimmt sich selbst zurück“, sagte das Stadtoberhaupt. „Damit ist er in seinem Handeln und Wirken ein Vorbild für uns alle und insbesondere für viele junge Erwachsene.“
Seit 1992 und damit seit rund 31 Jahren ist der zweite Bürgerpreisträger der Stadt Lingen (Ems) ehrenamtlich aktiv: der Freundeskreis der Ukrainefahrer. Die Anfänge gehen auf das Jahr 1991 zurück. Im Juni besuchten Wasili Ratuschko und Prokopij Feodosewitsch Schafaruk aus dem kleinen Ort Juskovzi in der Westukraine die Stadt Lingen (Ems). Die beiden Ukrainer hatten als Fremd- und Zwangsarbeiter in dem ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk in Lingen arbeiten müssen. Ihr Besuch war der Auftakt einer nicht mehr abreißenden Welle von Hilfsbereitschaft für die Menschen in und um Juskovzi und Lanivtsi. Seitdem sind viele Verbindungen und Freundschaften zwischen Lingen und Lanivtsi entstanden. Diese mündeten 2022 in einer Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten. Bis heute starten regelmäßig Hilfsgütertransporte von Lingen Richtung Ukraine. „Es flossen unzählige Spenden, Hilfsartikel und Investitionen in Schulen, Sozialstationen und an das Krankenhaus in Lanivtsi. So sind alleine in 2022 insgesamt 190 Tonnen Hilfsgüter im Wert von über einer Million Euro in die Ukraine gebracht worden“, so Oberbürgermeister Dieter Krone. „Dabei ist es dem Freundeskreis immer gelungen, die Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird.“
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