Lingen – „modulito“ bringt Sprachförderprogramm an Schulen

Lingen (pm). Deutsch als Zweitsprache lernen und das im eigenen Tempo – das ermöglicht das modulares Sprachförderkonzept modulito. Dahinter steht Christine Amhoff, die sich damit nun im Nebenerwerb selbstständig gemacht hat. Sophia Schaa von der Wirtschaftsförderung der Stadt Lingen hat sie auf ihrem Weg unterstützt.
Fabian Brand
Sophia Schaa (re.) unterstütze Christine Amhoff. (Foto: Stadt Lingen)

Bei modulito ist der Name Programm. Dank verschiedener Module können die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit einsteigen und das passend zu ihrem Sprachniveau. „Die Schüler bringen aus ihren Herkunftsländern unterschiedliche Bildungserfahrungen mit und können so ganz individuell, jeder für sich lernen“, erklärt Christine Amhoff. „Zudem steckt in modulito auch bewusst das Wort ´Mut`, denn den braucht es, wenn man in einem fremden Land neu starten will oder muss.“

Die Idee hatte die Berufsschullehrerin nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit. Die Pädagogin übernahm eine Sprach- und Integrationsklasse an einer BBS im Emsland. „Ich saß nach dem Unterricht oft frustriert am Pult und hatte das Gefühl, niemandem wirklich gerecht zu werden“, erzählt Christine Amhoff. „Die einen waren längst fertig und langweilten sich. Andere verstanden die Aufgabenstellung noch nicht. Ich konnte nicht überall gleichzeitig sein – und das hat mich regelrecht zermürbt.“ Aus dieser Erfahrung und dem Wunsch heraus, auf aktuelle Herausforderungen im Schulsystem zu reagieren, entstand modulito. Es ist ein flexibles, mehrstufiges Sprachförderkonzept, das auf Selbstständigkeit, Struktur und Transparenz setzt. 

modulito besteht aus einem Willkommenskurs mit sechs Modulen sowie einem Aufbau- und Fortgeschrittenenkurs mit jeweils drei Modulen. Alternativ können nach dem Willkommenskurs auch berufliche Module eingesetzt werden – abgestimmt auf Interessen, Vorkenntnisse oder Anschlussmöglichkeiten. Diese Lernschritte orientieren sich am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (A1–B1) und beinhalten Wortschatzarbeit, Grammatik, Hör- und Leseverstehen, Schreibtraining, Tandembögen, Spiele und Phasen zur Reflexion. 

Ergänzt wird das analoge Material durch einen passwortgeschützten Online-Bereich, über den die Lernenden auf digitale Übungen, Hördateien und Lernvideos zugreifen können. Dank des Aufbaus ist der Einstieg in das Programm zu jedem Zeitpunkt im Schuljahr möglich. „Neue SchülerInnen können jederzeit aufgenommen und ohne großen Aufwand in den laufenden Unterricht integriert werden. Weil der individuelle Lernstand dokumentiert ist, lassen sich Vertretungen unkompliziert übernehmen – auch durch fachfremde Kolleginnen“, so Christine Amhoff. „So bietet modulito nicht nur den Lernenden Orientierung, sondern erleichtert auch die schulische Organisation erheblich. Weniger Abstimmungsbedarf, mehr Transparenz und ein System, das auch bei häufigen Wechseln in der Gruppe oder im Kollegium verlässlich funktioniert.“  

Ziel ist es, das Sprachförderprogramm weiteren interessierten Schulen, Lehrenden und Lernenden zur Verfügung zu stellen. 

Alle Infos finden Interessierte unter www.modulito.de

_____

Unser kostenloser Infoservice:

Ihr möchtet alle wichtigen News aus dem Emsland per WhatApp direkt auf Euer Smartphone bekommen? Dann klickt hier: 

👉  Zum WhatsApp Kanal

Weitere News aus der Region