Bei seiner Patientin konnte dieses Verfahren nicht angewandt werden, da sie vor Jahren bereits am Magen voroperiert wurde. Damit sei der Weg für die Standard-ERCP „versperrt“ gewesen. Eine mögliche Alternative war eine offene Bauchoperation mit Eröffnung der Gallenwege zur Entfernung des Gallensteins durch die Viszeralchirurgen des Hauses, verbunden mit einem Krankenhausaufenthalt von mindestens sieben Tagen und einem erhöhten operativen Risiko.
Gemeinsam entschieden sich Priv.-Doz. Dr. Bokemeyer, Chefarzt Prof. Dr. Stefan A. Topp sowie der leitende Oberarzt Sebastian Hammans, beide Viszeralchirurgie, in Absprache mit der Patientin, für die Einführung einer speziellen Operationstechnik. Durch die sogenannte „perkutane intraoperative ERCP“ konnte der 75-jährigen Patientin eine große Bauchoperation erspart werden.
In Schlüssellochtechnik wurde durch den Chirurgen ein spezieller Zugang in den für den Gastroenterologen bis dahin unzugänglichen Teil des Magen-Darm-Trakts eingebracht. Über diesen Zugang konnte dieser dann den Gallenstein in üblicher Weise endoskopisch aus dem Gallengang entfernen. Anschließend wurde in der gleichen operativen Sitzung weiter in minimalinvasiver Technik die Gallenblase entfernt, um derartige Komplikationen zukünftig zu vermeiden. Mit nur fünf kleinen Schnitten in der Bauchdecke konnte die Patienten am nächsten Tag bereits wieder Aufstehen und Essen sowie nach vier Tagen das Boni ohne Schmerzen verlassen.
Das Ärztliche Team freut sich über die erfolgreiche fachübergreifende Einführung der neuen OP-Technik. Sie kann für voroperierte Patienten mit komplexen Gallensteinproblemen eine Alternative zur offenen Bauchoperation sein.
Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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