Lingen plant Publikation „Lingen im Nationalsozialismus“

Lingen. „Lingen im Nationalsozialismus“ – das ist der Titel eines Buches, das die Stadt Lingen passend zum 1050-jährigen Stadtjubiläum 2025 veröffentlichen möchte.
Karla
Stellen das Buchprojekt „Lingen im Nationalsozialismus“ im Rathaus vor: (v . li.) die Fachbereichsleiterin Kultur Vera Bruns, Stadtarchivar Dr. Mirko Crabus, Stadtkämmerin und Kulturdezernentin Monika Schwegmann, der Herausgeber Prof. Dr. Dietmar von Reeken, die Vorsitzenden des Kulturausschusses Irene Vehring und Peter Altmeppen, Oberbürgermeister Dieter Krone und Dr. Walter Höltermann vom Forum Juden-Christen.

Als Herausgeber konnte sie Prof. Dr. Dietmar von Reeken von der Universität Oldenburg gewinnen. In einem Pressegespräch im Rathaus stellte er nun zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Krone das Projekt vor. „Wir konnten zwölf Autoren für die 13 Themengebiete gewinnen“, erklärte Oberbürgermeister Dieter Krone. „Ziel war es, das Interesse von Autoren aus dem Nordwesten Deutschlands zu wecken, die zugleich Expertise in dem jeweiligen Fachgebiet mitbringen.“ Prof. Dr. Dietmar von Reeken ergänzte: „Die Aufsätze lassen sich in drei große Kapitel gliedern: institutionelle Strukturen, In- und Exklusion sowie 2. Weltkrieg.“

Insgesamt seien circa 350 bis 400 Seiten geplant. „Viele der Autoren sind bereits gestartet“, erklärte der Herausgeber. Sicherlich werde es aber noch eine organisatorische Herausforderung, alles passend zum Jubiläum fertig zu stellen. „Insofern ist es sehr gut, dass wir bereits gestartet sind.“ Im Mai sei ein Treffen aller Autoren geplant, bei dem mögliche Überschneidungen in den Themen abgestimmt werden könnten. „Jeder Aufsatz wird für sich stehen“, so der Herausgeber.

Dr. Walter Höltermann erklärte als Vertreter des Forums Juden-Christen, dass die Grundlage der Erinnerungskultur das Wissen über die Geschichte sei. Er sei insofern sehr dankbar, dass die Stadt Lingen sich diesem Thema nun noch einmal breiter widmen wolle. „Das ist ein sehr wichtiges Projekt, das die Forschung in diesem Bereich allerdings nicht beenden wird“, ergänzte Prof. von Reeken. Viele Kommunen seien derzeit dabei, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und damit Forschungslücken zu schließen. Parallel zu der Aufsatzsammlung wird Stadtarchivar Dr. Mirko Crabus zudem eine Monographie zur Stadtgeschichte veröffentlichen.

„Ich wünsche mir, dass alle Lingenerinnen und Lingener das Jubiläumsjahr auch zum Anlass nehmen, sich mit der eigenen Stadtgeschichte auseinanderzusetzen“, sagte OB Krone. Insofern befürworte er auch den Vorschlag der beiden Kulturausschussvorsitzenden Irene Vehring und Peter Altmeppen, diesen Teil der Lingener Stadtgeschichte insbesondere auch in den Schulen zu thematisieren.