Der Tag beginnt um 10:00 Uhr mit einem Festgottesdienst. Im Anschluss daran wird Dr. Guido Dahl aus Nordhorn in seinem Vortrag „Verflechtung zwischen Himmel und Erde“ das Wirken der beiden Künstler Hans Ohlms und Jo Klose beleuchten. Gegen 11:30 Uhr folgt die feierliche Enthüllung der Bronzetafel.
Neben den Namen der Künstler gibt die neu angebrachte Tafel Auskunft über die Baujahre der Kirche: 1858 im neugotischen Stil errichtet und 1967 neu konzipiert und gebaut, weil eine Instandsetzung wegen immer wieder aufgetretener Kriegsschäden letztendlich nicht rentabel war.
Künstlerisches Erbe in Glas und Stein
Die Fenster der Gustav-Adolf-Kirche, entworfen von Hans Ohlms (1908-1988), laden zu einer tiefgehenden Betrachtung ein. Pastor Christian Langer (Seelsorger in Meppen von 1972 bis 1983) beschreibt in seinen Gedanken „Hiob – Hoffnung in der Finsternis“ die Intention Ohlms‘ eindringlich: „Es sind unruhige Fenster. Die Fenster sollen unruhig machen wie das Buch Hiob: Der Mensch vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe.“ Ohlms nutzte bewusst Kontraste in der Farbgebung, um diese „Unruhe“ sichtbar zu machen. Kalte, abweisende Grau-Blau-Töne auf der sonnenzugewandten Südseite stehen warmen Glasfarben auf der kälteren Nordseite gegenüber – ein Spiel mit Licht und Schatten, das zum Nachdenken anregt.
Der Altarraum als „begehbares Werk“
Der fünfteilige Altarraum, gestaltet von dem Nordhorner Künstler Jo Klose, entstand 1994 und wurde 2017 erweitert. Das Altarbild lädt die Gottesdienstbesucher dazu ein, „beim Abendmahl in den Kreis der Jünger um den Tisch des Herrn zu treten und diesen Kreis zu schließen.“ Die biblischen Einsetzungsworte Jesu sind in Deutsch, Griechisch, Latein, Kyrillisch, Englisch und Kisuaheli – der Sprache der Partnergemeinde in Tansania – zu lesen.
2017 wurde das Altarbild “geerdet”. Aus der Senkrechten geht es über in die Waagerechte. Über den neu angelegten Steg wandert der Blick des Gottesdienstbesuchers zur himmlisch-irdischen Mahlfeier. Der neu entworfene Altar, eine “skulpturale Form”, steht “wie eine Brücke … über dem Weg – Bindeglied zwischen Himmel und Erde als Zentrum des Gottesdienstes“, so Jo Klose selbst Der Altartisch öffnet sich im unteren Bereich und führt die Kreuzform des Wandbildes bis zum Fußboden fort – eine „schöpferische Symbiose von klassischer Moderne, verbunden mit Formen in minimalistischer Klarheit.“ Klose hebt hervor, dass die „gestalterische Erfindung und kreative Verdichtung“ den geheiligten Raum „um die Dimension des begehbaren Werks“ bereichern.
Die Evangelisch-lutherische Gustav-Adolf-Kirche lädt alle Interessierten herzlich zu diesem besonderen Ereignis ein, um gemeinsam die Geschichte und die Kunstwerke dieses einzigartigen Gotteshauses zu würdigen.
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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