Neue Fahrradstraßen in Papenburg

Papenburg. Im April richtet die Stadt Papenburg weitere Fahrradstraßen im Stadtgebiet ein.
Fabian Brand
Bürgermeisterin Vanessa Gattung und Klimaschutzmanagerin Neele Venekamp beim Aufhängen der Banner für die Fahrradstraßen. (Foto: Stadt Papenburg)

Was bedeutet das für mich?

Der Radverkehr in Papenburg soll gefördert und somit attraktiver werden. Durch eine gute Infrastruktur und sichere Radverbindungen soll der Radverkehr so profitieren, dass die Nutzung des Autos in den Hintergrund gestellt wird.

Regelungen kompakt:

  • Fahrradstraßen sind grundsätzlich. Radfahrenden und Elektrokleinstfahrzeugen vorbehalten. Weitere Verkehrsarten können durch Beschilderung zugelassen werden
  • Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h für alle Verkehrsteilnehmenden
  • Radfahrende dürfen nebeneinander fahren
  • Überholen: Mindestabstand = 1,50 m innerorts; 2,0 m außerorts
  • Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden
  • Wenn nötig, muss der Kfz-Verkehr die Geschwindigkeit weiter verringern
  • Im Übrigen gelten die allgemeinen Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung und über die Vorfahrt

Die breite Fahrbahn sorgt für ein sicheres Überholen der Fahrradfahrenden untereinander. Somit wird nicht nur die Sicherheit, sondern ebenfalls das Miteinander gefördert. Dadurch, dass außer den Anliegern keine Kraftfahrzeuge zulässig sind, werden die Straßen vom Durchgangsverkehr entlastet.

Außerdem nimmt die Lebensqualität zu, wenn Alltagsroutinen aufgebrochen werden, sich für das klimafreundliche Radfahren entschieden und sich mehr bewegt wird.

Was bedeutet das für unsere Umwelt?

Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der damit verbundenen Dringlichkeit der Einsparung von CO2 ist das Erreichen einer Verkehrswende in Papenburg ein zentrales Ziel.

Mit Verkehrswende ist der Umstieg der Gesellschaft auf umweltfreundliche Mobilität gemeint, die nur mit gemeinsamen Anstrengungen der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen ist.

Das Land Niedersachsen strebt einen Radverkehrsanteil von 25 Prozent der zurückgelegten Wege bis 2030 an. Die Kommunen nehmen für das Erreichen dieses Ziels eine wichtige Rolle ein.

Um den Ausstoß von CO2 im Stadtgebiet zu minimieren, setzt die Stadt Papenburg unter anderem auf den Umstieg vom Auto auf das Rad.

Eine Bestandsaufnahme der CO2 –Emissionen in Papenburg wird zurzeit über das von der Stadt beauftragte Beratungsunternehmen ansvar2030 erstellt. Mit dem durch das Unternehmen gestellten Zusammenschluss aus Expert*innen der Energiewirtschaft, Klimaforschung, Psychologie und der Medien wird die Stadt in ihren Bemühungen, Emissionen zu senken, unterstützt.

Was bedeutet das für unsere Kinder?

Durch die Ausweisung von Fahrradstraßen einer Größenordnung von insgesamt ca. 24,3 km wird die Verkehrssicherheit maßgeblich erhöht. Da die Sicherheit eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist, ist es eines der bedeutendsten Elemente bei der Verkehrswende.

Der Radverkehr in Papenburg wird auf den gepflasterten Seiten gebündelt. Durch die grundsätzliche Trennung der Verkehrsteilnehmer*innen können Auto- und Radfahrende seltener in Konfliktsituationen geraten. Damit sollen auch die Kinder auf dem Weg zur Schule und im alltäglichem Leben besser geschützt werden.

Was bedeutet das für unsere Stadt?

Durch eine Einrichtung einer Reihe von Fahrradstraßen kann der Radverkehr in Papenburg maßgeblich gefördert und ein zusammenhängendes Netz an Fahrradverbindungen geschaffen werden.

Der Grundstein für die Errichtung von Fahrradstraßen in Papenburg und insbesondere die Nutzung der gepflasterten Seiten für eine entsprechende Umwidmung wurde bereits im Radverkehrskonzept von Januar 2020 gelegt. Dieses Konzept ist im Zusammenhang mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2035 entwickelt worden.

Die Errichtung von Fahrradstraßen auf Parallelverbindungen entlang der Kanäle wurde im Radverkehrskonzept als genereller Handlungsschwerpunkt für Papenburg definiert. Die gepflasterten Seiten sind als Hauptverbindungen im Radverkehrsnetz ausgewiesen und sollen demnach einen besonders hohen Fahrkomfort und ein schnelles Vorankommen ermöglichen.

Darüber hinaus verfolgt die Stadt Papenburg mit der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen e.V. (AGFK) das Ziel, eine Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune zu erhalten. Eine umzusetzende Maßnahme ist die Ausweisung von Fahrradstraßen, die zu einer Fahrradfreundlichkeit im Stadtgebiet beiträgt.

Neben den bereits bestehenden Fahrradstraßen Bülte, Mittelkanal links und Wiek links werden daher neue Fahrradstraßen ausgewiesen. Bethlehem links, Splitting links, Lüchtenburg links, Umländerwiek rechts und die Erste Wiek rechts werden ab April neue Fahrradstraßen. Damit wird ein Radverkehrsnetz entlang der Papenburger Kanäle im gesamten Stadtgebiet geschaffen.

Folgende Streckenlängen an Fahrradstraßen vorhanden:

  • Bülte:                                                      2,1 Kilometer
  • Mittelkanal links:                                  1,8 Kilometer
  • Wiek links:                                             0,8 Kilometer

Diese Streckenlängen kommen ab April hinzu:

  • Bethlehem links:                                  3,4 Kilometer
  • Splitting links:                                       6,0 Kilometer
  • Lüchtenburg rechts:                           2,9 Kilometer
  • Umländerwiek rechts:                       4,6 Kilometer
  • Erste Wiek rechts:                               2,7 Kilometer

Papenburg besitzt somit eine ca. 24,3 Kilometer Strecke an ausgewiesenen Fahrradstraßen.

 „Die Maßnahme Fahrradstraßen ist ein wichtiges Zeichen für Klima, Umwelt und Bemühungen in der Verkehrswende. Daher ist es von großer Bedeutung, dass in dieser Größenordnung nun Fahrradstraßen in Papenburg dazukommen. Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit gewährleisten und motivieren, auf´s Rad zu springen“, so Bürgermeisterin Vanessa Gattung.