„Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben und sie darf auch nicht verschwiegen werden“, betonte Bürgermeister Thomas Berling beim Fototermin an der neuen Bank. „Mit der orangenen Bank setzen wir ein sichtbares Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und ein gewaltfreies Miteinander.“
Die Farbe Orange steht weltweit für Hoffnung, Sichtbarkeit und ein Leben ohne Gewalt. Jede Bank soll Menschen zum Innehalten und Nachdenken anregen, Gespräche eröffnen und Betroffenen Mut machen, Hilfe zu suchen. Über einen QR-Code auf der Bank gelangen Interessierte zu einer Website, die über Hilfs- und Beratungsangebote in der Grafschaft Bentheim, über die Arbeit des Arbeitskreises sowie über das Thema häusliche Gewalt informiert.
„Wir als Arbeitskreis möchten mit dieser Aktion dazu beitragen, das Thema häusliche Gewalt stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken“, erklärte Anja Milewski, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nordhorn. „Die Bank soll ermutigen, hinzusehen, zuzuhören und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn Gewalt geschieht nicht irgendwo, sondern mitten unter uns.“
Insgesamt sollen in Nordhorn zunächst drei dieser Bänke aufgestellt werden: Neben der Bank vor dem Rathaus folgt in Kürze eine weitere vor dem Polizeikommissariat, eine dritte wird ab November vor dem Kreishaus zu finden sein. „Wir danken allen, die an der zügigen Umsetzung unserer Idee mitwirken“, sagt Milewski.
Der Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“, dem neben den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nordhorn und des Landkreises auch zahlreiche Fachberatungsstellen, Vertreterinnen des Frauen- und Kinderschutzhauses, des Jugendamtes und der Polizei angehören, organisiert regelmäßig Aktionen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
Hintergrund der Initiative zur Aufstellung der Bänke ist die weltweite Kampagne „Orange the World“, die von den Vereinten Nationen bereits 1991 ins Leben gerufen wurde. Jedes Jahr werden vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, unter dem Motto „Orange Days“ zahlreiche Aktionen durchgeführt. Ziel ist es, das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schärfen und ein deutliches Zeichen für eine gewaltfreie Gesellschaft zu setzen.
Mit den orangenen Bänken setzen Stadt und Landkreis gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“ ein sichtbares Zeichen gegen das Schweigen und für Solidarität, Respekt und Gleichberechtigung.