Die Stadt Nordhorn lobt im Rahmen des Artenschutzpreises insgesamt 15.000 Euro Preisgeld für besonders überzeugende Projekte aus dem Bereich Artenschutz aus. Auch Entsiegelungsprojekte können für eine Bewerbung in Frage kommen, wenn sie sichtbar dem Rückgang Tier- und Pflanzenarten entgegentreten. Alle Informationen zur Teilnahme sind unter www.nordhorn.de/artenschutzpreis zu finden.
Außerdem können alle Arten von Entsiegelungsmaßnahmen bei abpflastern.de eingetragen werden, einer Aktion der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung Koblenz. Auch in diesem Wettbewerb gibt es etwas zu gewinnen. Jede Maßnahme hilft dabei, Nordhorn im bundesweiten Städtevergleich nach vorne zu bringen.
Warum Entsiegelung?
Entsiegelte Flächen bieten eine Vielzahl an Vorteilen für Umwelt und Stadtklima. So kann Regenwasser ungehindert versickern. Das entlastet die Kanalisation deutlich und verringert die Gefahr von Überflutungen bei Starkregen. Gleichzeitig wird die Grundwasserneubildung unterstützt und Schadstoffe können auf natürliche Weise gefiltert werden.
Auch für den Klimaschutz leisten entsiegelte Flächen einen Beitrag: Sie speichern CO₂ und sorgen durch Verdunstung für eine spürbare Abkühlung an heißen Sommertagen. Zudem schaffen sie wertvolle Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen. Nicht zuletzt wird die Umgebung durch entsiegelte Bereiche oft deutlich attraktiver – sie sind grüner, freundlicher und insgesamt lebenswerter.
Ein Beispiel aus Nordhorn: Die Stadt hat im Bereich Schuhmachershagen selbst eine Fläche erfolgreich entsiegelt – mit sichtbarem Erfolg in puncto Ökologie und Aufenthaltsqualität. Darüber hinaus wurden noch weitere Entsiegelungsmaßnahmen von der Stadt durchgeführt.
Auch kleinere Maßnahmen zur Teilentsiegelung bringen bereits positive Effekte. Abstellplätze für Autos oder Mülltonnen auf dem Privatgrundstück können beispielsweise mit Rasengittersteinen oder versickerungsfähigem Pflaster gestaltet werden. So kann trotz einer ausreichenden Befestigung der Fläche bis zu 50 Prozent des Niederschlagswassers versickern.
Klima schützen und Gebühren sparen
Zusätzlich können Grundstückseigentümer finanziell profitieren: Wer das Regenwasser auf dem eigenen Grundstück versickern lassen kann, kann unter bestimmten Voraussetzungen seine Abwassergebühren senken. Dafür ist ein Antrag auf Befreiung bei der Stadt Nordhorn erforderlich. Ansprechpartner ist Andreas Hilvert (andreas.hilvert@nordhorn.de, Tel.: 05921 878-217).
Auch die Speicherung von Regenwasser – etwa in Regentonnen oder Zisternen – ist ökologisch sinnvoll: Angesichts zunehmender Dürreperioden im Sommer steht so jederzeit kostenloses Wasser für die Pflanzenbewässerung zur Verfügung.
Die Entsiegelung von Flächen ist einer von vielen Bausteinen des Klimaanpassungskonzepts der Stadt Nordhorn zum proaktiven Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Weitere Informationen dazu finden Interessierte auf der Internetseite www.nordhorn.de/klimaanpassung.
© 2025 waslosin Meppen, Lingen, Papenburg