Nur in lebensbedrohlicher Situation die 112 wählen

Meppen. Auch in der Leitstelle Ems-Vechte, die für die Notfallrettung im Gebiet der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim zuständig ist, sind Anrufe, die keine Notrufe sind, keine Seltenheit. Um hier besser aufzuklären, informieren die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), der Niedersächsische Landkreistag (NLT) und der Niedersächsische Städtetag (NST) mit einer gemeinsamen Informationskampagne „Die richtige Nummer im richtigen Moment“ darüber, wann die Notfallnummern 112 und 116117 gewählt werden sollen.
Matthias Brüning
Nur in einer lebenslebensgefährlichen Situation soll die 112 gewählt werden, damit Hilfe sofort kommen kann. Dies können zum Beispiel ein Bewusstseinsverlust, lebensgefährliche Verletzungen, etwa durch einen Autounfall, Brustschmerzen, Atemnot oder ein Sturz aus großer Höhe sein (Foto: Matthias Brüning)

Herzstück der Kampagne ist ein Film, der unter www.nlt.de (Startseite) zu sehen ist. „Der Rettungsdienst soll Leben retten, darum muss unbedingt vermieden werden, dass die Ressourcen durch eine falsche Inanspruchnahme blockiert werden. Nicht jede gesundheitliche Beschwerde ist ein Fall für die 112,“ sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Und weiter: „Wir haben im Jahr 2023 von insgesamt 100.237 Notrufen 958 Anrufe an die 116117 verwiesen“. Diese Anrufe gehen in der Leistelle als Notruf ein und werden dann durch die dortigen Disponentinnen und Disponenten mit Hilfe einer standardisierten Abfrage eingestuft. Anrufer, die sich nicht in einer lebensbedrohlichen Situation befinden, werden im Folgenden direkt an die 116117 weitergeleitet. Im Jahr 2024 waren dies bislang 118 Anrufe von insgesamt 8417 eingehenden Notrufen. 

Nur in einer lebenslebensgefährlichen Situation soll die 112 gewählt werden, damit Hilfe sofort kommen kann. Dies können zum Beispiel ein Bewusstseinsverlust, lebensgefährliche Verletzungen, etwa durch einen Autounfall, Brustschmerzen, Atemnot oder ein Sturz aus großer Höhe sein.

Bei akuten gesundheitlichen Beschwerden, die außerhalb der Arztsprechzeiten auftreten, ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 anzurufen. Hier erhalten Betroffene eine medizinische Ersteinschätzung. Am Ende der Befragung wird den Anrufenden die richtige Versorgung empfohlen; es besteht u. a. auch die Möglichkeit, mit einem Beratungsarzt/einer Beratungsärztin zu telefonieren. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sucht bei entsprechender medizinischer Indikation ein Hausbesuchsdienst auf. Notfälle werden direkt an die Rettungsdienste weitergeleitet.

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