Auf besonders qualifizierte Ärzte treffen Patienten in der Kardiologie – im Bereich der Elektrophysiologie des Marien Hospitals, eine Einrichtung der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft, welche nun als „Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie“ ausgezeichnet wurde. In den kardiologischen Bereich fällt die Diagnostik und Therapie angeborener und erworbener Herzrhythmusstörungen, die sich durch eine Veränderung der normalen Herzschlagfolge unter anderem durch Herzrasen, Herzstolpern oder unregelmäßigem Puls, dem so genannten Vorhofflimmern, bemerkbar machen.
Vor gut zwei Jahren wurde die Elektrophysiologie als Erweiterung der Medizinischen Klinik I durch Dr. Spyridon Koulouris aufgebaut. „Wir sind froh, dass wir durch die Etablierung der Elektrophysiologie unsere Patienten heimatnah und umfassend versorgen können. Das Marien Hospital in Papenburg gehört damit zu einer der wenigen spezialisierten Anlaufstellen bei Herzrhythmusstörungen in der Region“, freut sich Prof. Dr. med. Christian Wende über die Qualifizierung seiner Klinik. Einen Mehrwert für den Patienten bringt darüber hinaus die enge und professionelle Zusammenarbeit mit der Kardiologie vom Bonifatius Hospital in Lingen.
„Die Zertifizierung dient nicht nur als Qualitätsindikator für die Betreuung unserer Patienten, sondern stellt auch eine Gelegenheit dar, den ärztlichen Nachwuchs aktiv zu fördern. Künftig haben Mediziner die Option, im Rahmen einer zweijährigen Ausbildung das Curriculum “Spezielle Rhythmologie” am Marien Hospital zu absolvieren und sich somit in ihrer medizinischen Laufbahn weiterzuentwickeln“, so Veronika von Manowski, Geschäftsführerin.
Die Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie“ teilt sich in zwei Bereiche auf: Der Teilbereich der „Invasiven Elektrophysiologie“ umfasst spezielle Herzkatheter-Untersuchungen für die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Mittels einer dreidimensionalen Darstellung (3D-Mapping System) des Herzens werden die fehlgeleiteten Ströme, die die Herzrhythmusstörungen auslösen, lokalisiert und zielgerichtet behandelt. „Dazu werden dünne Katheter während einer Kurznarkose über die Leiste in das Herz eingebracht, um herzeigene elektrische Signale zu analysieren. Im gleichen Zuge kann durch eine Verödung das betroffene Gewebe, welches das Herz durch fehlgeleitete Impulse aus dem Takt bringt, entweder durch Hochfrequenzstrom (Radiofrequenzstromablation) oder durch Kälte (Kryoablation) behandelt werden, sodass das Herz wieder gleichmäßig schlägt“, erklärt Kardiologe und Internist Dr. med. Spyridon Koulouris, der den Bereich leitet.
Der Teilbereich der “aktiven Herzrhythmusimplantate” umfasst die Betreuung und Nachsorge von Patienten, die mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren behandelt werden. „Wenn der Herzmuskel geschädigt ist oder Störungen auftreten, kann dies zu einer Verlangsamung des Herzschlags und einer unzureichenden Durchblutung des Körpers führen. In solchen Situationen können künstliche Herzschrittmacher oder Defibrillatoren eingesetzt werden, um durch die Abgabe elektrischer Impulse den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen“, erläutert Prof. Dr. med. Christian Wende, Chefarzt der Medizinischen Klinik I. Die Zertifizierung erfolgt ausschließlich für Einrichtungen, in denen diese Eingriffe regelmäßig
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