SC Spelle-Venhaus blickt nur nach vorn und will den zweiten Sieg erzwingen

Spelle. „Wir blicken nicht zurück, sondern nach vorn“, erklärt der Sportliche Leiter Markus Schütte. Und da wartet am Sonntag um 15 Uhr im heimischen Getränke Hoffmann Stadion ein ganz wichtiges Spiel auf den Fußball-Regionalligisten SC Spelle-Venhaus. Das emsländische Schlusslicht empfängt den Mitaufsteiger FC Kilia Kiel, der drei Zähler mehr auf dem Konto hat.
Phil Gerdes
Gegen Mitaufsteiger Kilia Kiel will der SCSV nun den zweiten Saisonsieg einfahren. (Foto: Christoph Schulte)

Nach dem 2:1-Sieg des Hamburger SV II gegen Hannover II belegen die drei Aufsteiger die drei Abstiegsränge: Kilia Kiel liegt mit sechs Punkten auf Rang 16. Dahinter folgen mit jeweils drei Zählern der Eimsbütteler TV und der SCSV. Mit ihrem zweiten Dreier könnten die Emsländer am neunten Spieltag nicht nur die Negativserie von sieben Punktspielniederlagen in Folge beenden, sondern auch mit Kilia gleichziehen.

„Am Sonntag gilt es alles daranzusetzen, um gegen einen Mitaufsteiger drei Punkte einzufahren. Den Druck sollten wir uns schon machen“, nennt Schütte das klare Ziel. „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen“, sagt Vocks, weiß aber selbst, wie schwer es der Aufsteiger in der Regionalliga hat. Die Partie gegen Kiel ist besonders wichtig, weil der Mitaufsteiger ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt sein dürfte. Das Verbleiben in der vierten Liga ist jedenfalls das erklärte Ziel aller drei Aufsteiger.

„Ein wichtiges Spiel für uns, das wir gewinnen wollen“, erklärt Vocks. „Es ist nicht wichtig, ob wir die letzten Spiele verloren haben, wir fokussieren uns auf dieses Spiel.“ Auch wenn es sich vielleicht seltsam anhöre, habe sich sein Team bei der jüngsten 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel II (trotz Führung und 60-minütiger Überzahl) wieder gesteigert. Der Gastgeber sei ein Top-Team der Liga. „Wenn man nur die Leistung sieht, haben wir eine ordentlich Saison gespielt“, sagt der 43-Jährige. Der Kampf gegen den Abstieg überrascht ihn nicht. „Das war zu erwarten. Wir haben leider zwei Punkte zu wenig. Das nervt natürlich.“

Allerdings verweist Vocks auch darauf, dass seine Mannschaft überwiegend gegen starke Gegner gespielt habe. Sechs der bisherigen acht Kontrahenten seien auf den ersten sieben Tabellenplätzen zu finden. „Ich glaube, dass sie weitgehend in dem Bereich bleiben werden.“ Das müsse bei einer Bewertung der Saison berücksichtigt werden. Verloren hat der SCSV zudem gegen den SV Drochtersen/Assel, der den zwölften Rang belegt, „und sich im Moment gerade berappelt“.

Überraschungen waren für den SCSV möglich, aber es ist noch keine herausgesprungen. Der einzige Sieg gelang am ersten Spieltag gegen Eimsbüttel (3:2). Dennoch herrscht beim SCSV keine Panik. „Es bleibt ruhig. Wir haben keinen Stress. Es dreht keiner durch, weder vom Trainerteam oder im Umfeld, noch im Verein. Wir sind alle klar“, betont Vocks.

Der Pädagoge erwartet von seiner Mannschaft im wichtigen Spiel „nichts Außergewöhnliches. Ich will das sehen, was sie in den letzten Spielen auch gezeigt hat. Und dass wir uns weiter verbessern.“ Vocks erwartet beim Heimspiel einen Aufsteiger mit viel Erfahrung, „mit kräftigen und auch technisch sehr guten Spielern. Aber ich meine auch Punkte bei den Kielern erkannt zu haben, an denen wir ansetzen können, wo wir unsere Chancen sehen. Wir wollen zu Hause gewinnen.“

Dabei hoffen die Speller auch auf die Unterstützung der Zuschauer. Nachdem wegen der Gluthitze gegen Phönix Lübeck weniger Anhänger kamen, will der SCSV wieder an die Zahlen der ersten Partien anknüpfen im vierstelligen Bereich. „Weil es ein wichtiges und wahrscheinlich sehr, sehr interessantes Spiel wird auch für die Zuschauer“, erklärt der Trainer. Auf die ehrlich gemeinte Unterstützung der eigenen Anhänger konnte sich Spelle stets verlassen. Vorsitzender Thomas Sielker hat bei Facebook an die Zuschauer appelliert: „Kommt Sonntag alle ins Getränke Hoffmann Stadion, um unsere Jungs zum zweiten Saisonsieg zu tragen. Wir sind der SCSV!“

Auf dem Platz wird weiter Marcel Ruschmeier fehlen, der nach seiner Muskelverletzung im ersten Spiel gegen Eimsbüttel gerade wieder an die Mannschaft herangeführt worden ist, wegen eines Mukelfaserrisses im anderen Bein. „Das ist sehr ärgerlich“, weiß Vocks. Artem Popov muss seine Verletzung aus dem Spiel gegen Phönix Lübeck auskurieren. Jan Popov hat leichte Probleme mit den Adduktoren. Der langzeitverletzte Neuzugang Steffen Schepers macht Fortschritte. Tom Winnemöller ist wieder gesund ins Training eingestiegen.

Weitere News aus der Region