So viele Treffer wie auf dem Kunstrasenplatz im heimischen Getränke Hoffmann Stadion hat Regionalliga-Schlusslicht Spelle schon lange nicht mehr geschossen. Im Kampf um den Klassenerhalt benötigt die Mannschaft von Trainer Hanjo Vocks weitere Tore und Erfolgserlebnisse. Dabei muss sie in der Abwehr noch stabiler stehen.
Die Speller suchten vier Tage nach der 1:4-Testspielniederlage bei Preußen Münster II ein Erfolgserlebnis. Sie hatten im ersten Durchgang viel Ballbesitz und gingen durch Niklas Oswald in Führung. Der Gastgeber spielte viele Pässe im Mittelfeld, kam aber nur selten gefährlich vor das Tor.
Die Biener machten es dem SCSV aber auch nicht leicht. Die Mannschaft von Trainer Henning Schmidt stand gut gestaffelt, hielt die Räume eng – und konterte gefährlich. Ein Heber über rund 40 Meter verfehlte das Gehäuse von Bernd Lichtenstein, der danach im Eins-gegen-eins rettete. Doch dem Ex-Speller Daniel Olthoff gelang nach einem SCSV-Abwehrfehler der Ausgleich. Für die Gäste-Führung sorgte Lion Wedekind.
Artem Popov, der beim 5:4-Testspielsieg im Sommer in Biene einen Doppelpack geschnürt hatte, gelang im zweiten Versuch gegen Keeper Jan Burke der Ausgleich. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn fast im Gegenzug ließ sich Spelle auskontern. Wieder war Lion Wedekind der Torschütze.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit drehte Jip Kemna das Spiel. Zunächst traf er per Strafstoß. Adrian Lenz wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Der Niederländer ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen. Nur zwei Minuten später setzte er sich noch einmal so entschlossen durch, wie es Trainer Hanjo Vocks von seinen Angreifern erwartet.
Der SCSV wechselte zur Pause mehrfach. Der neu ins Spiel gekommene Timo Nichau baute den Vorsprung früh auf 5:3 aus. Der junge Abwehrspieler Ben Wittenbernds erhöhte auf 6:3. Es lief besser für den SCSV, der weitere Möglichkeiten hatte, allein zwei gute für Christoph Ahrens. Der Regionalligist führte Regie.
Torben Stegemann und Steffen Schepers beendeten rund eine halbe Stunde vor dem Anpfiff ihre Übungseinheiten. „Ich hätte vielleicht spielen können“, erklärte Stegemann. Doch das Risiko sei noch zu hoch gewesen. Er geht davon aus, dass er am Sonntag in Osnabrück dabei ist. Schepers, der ordentlich am Comeback rackert, muss sich dagegen noch gedulden. Nicht dabei waren mit Leon Dosquet, Jan-Hubert Elpermann und Marcel Ruschmeier gleich drei Innenverteidiger. Angreifer Sergen Yüksekdag saß auf der Bank, blieb aber ohne Einsatz. Eine Vorsichtsmaßnahme.
Am Sonntag um 13 Uhr steht der vierte und letzte Test auf dem Programm des SCSV. Das Team von Trainer Hanjo Vocks tritt um 13 Uhr beim VfL Osnabrück an. Die Partie findet an der Illoshöhe in Osnabrück statt. Der Eintritt ist frei.
SC Spelle-Venhaus – SV Holthausen Biene 6:3 (4:3)
SC Spelle-Venhaus: Lichtenstein – Jesgarzewski, Ahillen, Landwehr, Wittenbernds, Lenz – Anton Popov, P. Elfert – Artem Popov – Oswald, Kemna – 2. Halbzeit: Lichtenstein (60. Lindemann) – Wranik, Tepper, Ahillen, Wittenbernds, Nichau – Landwehr, Elfert – Jan Popov – Ahrens, Winnemöller.
SV Holthausen Biene: Burke – Hillebrand (46. Ransbury), Bartling, Thole, Olthoff (74. Hagemann) – Wedekind (74. Feldhaus), Schmitz, Elfert (46. Lindenschmidt), Tengen (46. Wintermann) – Selishta (46. Mentrup), Bünker (46. de Leon).
Tore: 0:1 Niklas Oswald (12.), 1:1 Daniel Olthoff (20.), 1:2 Lion Wedekind (25.), 2:2 Artem Popov (30.), 2:3 Lion Wedekind (32.), 3:3 Jip Kemna (42., FE), 4:3 Jip Kemna (45.), 5:3 Timo Nichau (49.), 6:3 Ben Wittenbernds (68.).
Zuschauer: 70 auf dem Kunstrasenplatz im Getränke Hoffmann Stadion.
Schiedsrichter: Marc Lübbers (Haren/FC Wesuwe).
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