SC Spelle-Venhaus – Trainer Vocks vor dem Heimspiel gegen Phönix Lübeck: „Wir haben Bock auf diese Herausforderung“

Spelle. Der SC Spelle-Venhaus ist Schlusslicht der Regionalliga. Doch die Tabelle interessiert Trainer Hanjo Vocks zurzeit nicht. „Wir schauen auf das nächste Spiel gegen Lübeck. Das ist wichtig.“ Das Duell mit dem Zweiten Phönix am Sonntag um 15 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion wird schwer genug.
Phil Gerdes
Spelles Trainer Hanjo Vocks interessiert die Tabellensituation aktuell nicht. (Foto: Uli Mentrup)

Für Vocks ist es logisch, dass sich Aufsteiger SCSV in der unteren Tabellenregion bewegt. „Dass wir jetzt Letzter sind, interessiert mich nicht. Es sind erst sechs Spiele absolviert.“ Natürlich sei es nicht schön Letzter zu sein. Wichtig sei es am 34. und letzten Spieltag oberhalb des Striches zu stehen, der den Klassenerhalt bedeutet. Denn das allein ist das Speller Saisonziel.

Die Stimmung ist weiter gut Bei der Mannschaft, den Verantwortlichen und den Fans gleichermaßen. Es gibt keine überzogenen Erwartungen. Das erleichtert die Situation ungemein. „Ich bemerke kaum einen Unterschied bei der Stimmung im Training jetzt und der Stimmung im April, als wir zehnmal in Folge nicht verloren haben“, erklärt der Coach. Der Pädagoge hofft, dass sein Team am Sonntag das entscheidende Quäntchen Glück auf seine Seite ziehen und die Serie von fünf sieglosen Punktspielen beenden kann.

„Wir haben Bock auf diese Herausforderung, diese Liga“, betont Vocks. In dieser Woche habe ihm ein Spieler erklärt, dass es in der Regionalliga viel mehr Spaß mache als in der Oberliga. Dabei sind die Emsländer, die vermutlich über den kleinsten Etat der Liga verfügen, zumeist krasser Außenseiter – wie das berühmte gallische Dorf, das sich im Comic gegen die römische Übermacht behaupten muss – und das auch schafft.

Einen Zaubertrank haben die Speller allerdings nicht. Doch ihre Motivation, sich im Kampf mit etlichen scheinbar übermächtigen Gegner zu behaupten, ist extrem hoch. „Wir haben gegen Eimsbüttel verdient gewonnen. Gegen St. Pauli II und Drochtersen waren wir schlechter. In den anderen drei Spielen hatten wir einen Punkt verdient. Dass es dabei in keinem Spiel gereicht hat, ist natürlich ärgerlich“, zieht Vocks Bilanz.

Wenn Spelle aggressiv verteidige und mutig angreife, habe es die Chance Punkte zu holen. „Wir sind zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung geht“, meint Vocks. Wenn er auf die bisherigen Gegner blickt, „sind das überwiegend Mannschaften, die wir in der ersten Tabellenhälfte oder sogar im oberen Tabellendrittel sehen. Wir bleiben ruhig“, habe er noch nicht gehört, „dass über mich gesprochen wurde, oder Neuzugänge gefordert wurden, wie es bei anderen Vereinen sicher so wäre. Wir wussten, was wir machen. Wir sind konkurrenzfähig.“ Auch wenn andere Clubs häufiger trainierten und mehr in den sportlichen Bereich investierten. „Aber wir haben es den Spielen wirklich gut gemacht. Wir kommen in 90 Minuten an diese Mannschaften ran.“

Wichtig ist immer das nächste Spiel. Und das wird gegen den Tabellenzweiten Phönix Lübeck schwer genug. Dreimal haben die Speller den Gegner unter die Lupe genommen. Der hat 5:1 gegen Oldenburg und 7:0 gegen Jeddeloh gewonnen, am Mittwoch den klassenhöheren Nachbarn VfB Lübeck aus dem Pokalrennen geworfen. „Da weiß man, welche Qualität auf uns zukommt“, erwartet Vocks eine physisch sehr starke Mannschaft mit schnellem und gutem Umschaltspiel. „Wir sind gewarnt, bereiten uns entsprechen vor.“

Personell bleiben Fragen offen: Jan-Hubert Elpermann ist wieder ins Training eingestiegen. Er hatte wie Torben Stegemann, der bis Mittwoch nur individuell gearbeitet hat, beim 1:3 am vergangenen Wochenende in Drochtersen gefehlt. Abwarten heißt es auch bei Christoph Ahrens, der erkrankt war, und Sergen Yüksekdag, der im Training einen Schlag abbekommen hat.

Bei Marcel Ruschmeier sieht es anders aus. Der Abwehrspieler, der sich im ersten Punktspiel gegen Eimsbüttel verletzt hat, dürfte sicher ausfallen. „Das ist ärgerlich“, sagt Vocks. „Aber wir möchten ihn nicht nur für ein Spiel wiederhaben, sondern langfristig Es bringt nichts, wenn wir ihn kurzfristig reinziehen und dabei verheizen.“

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