Sögel – Investitionen in den Brand- und Katastrophenschutz

Sögel (pm). Das Hochwasser an Hase und Ems über den Jahreswechsel 2023/24 hatte zahlreichen Emsländerinnen und Emsländern angespannte Weihnachts- und Silvesterfeiertage bereitet. Durch den Einsatz zahlreicher haupt- und ehrenamtlicher Kräfte konnte die oft dynamische, teils bedrohliche Lage gut bewältigt werden.
Fabian Brand
Etwa 280 Personen ließen bei der Dankveranstaltung auf dem Gelände der FTZ in Sögel die Ereignisse zum Hochwasser 2023/24 noch einmal Revue passieren und feierten die erfolgreiche Bewältigung der Lage. Im Hintergrund sind die ebenfalls an diesem Abend eingeweihte Fahrzeug- und Katastrophenschutzhalle sowie die neuen Einsatzfahrzeuge zu sehen. (Fotos: Kreisfeuerwehr Landkreis Emsland)

Bei einer Dankveranstaltung des Landkreises Emsland für die außergewöhnliche Hilfeleistung kamen in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Sögel etwa 280 Personen der beteiligten Feuerwehren, die nicht Anrainer von Ems und Hase sind, sowie die betroffenen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Malteser Hilfsdienstes und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Mitglieder des Führungszuges Land stellen, zusammen, um zu feiern. Es wurden zudem der fertiggestellte Neubau der Fahrzeug- und Katastrophenschutzhalle an der FTZ offiziell eingeweiht sowie Einsatzfahrzeuge in den Dienst gestellt.

„Moorbrand und Hochwasserlage sind uns allen noch sehr präsent. Um die Arbeit der Blaulichtfamilie für künftige Einsätze besser unterstützen zu können, arbeiten wir beständig daran, die Ausstattung den Bedarfen entsprechend zu verbessern. Die Veranstaltung heute nehmen wir daher zum Anlass, um die passgenauen Fahrzeuganschaffungen vorzustellen. Wir danken dem Bund und dem Land Niedersachsen für diese Investitionen in den Katastrophenschutz,“ sagte Landrat Marc-André Burgdorf bei der Veranstaltung.

Die neue Halle für den Katastrophenschutz war von Januar 2024 bis April 2025 entstanden. Sie bietet auf einer Grundfläche von 675 m² fünf Doppelstellplätze für Fahrzeuge und ein Hochregalsystem für Katastrophenschutzmaterial wie unter anderem für die Lagerung von persönlichen CBRN-Schutzausrüstungen. Diese benötigen Einsatzkräfte, um in kontaminierten Gebieten ihre Einsatzaufträge zu erfüllen. Die Baukosten einschließlich aller Nebenarbeiten wie u. a. dem Neubau eines Feuerlöschübungsteichs, die EDV-Vernetzung mit allen anderen Gebäuden auf dem Gelände und den Außenanlagen belaufen sich auf rund 1,4 Mio. Euro.

Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich u. a. um den Führungszug-Land für den Brand- und Katastrophenschutz. Diese Fahrzeuge, bestehend aus Mannschaftstransportwagen, Gerätewagen Logistik, Führungs- und Kommunikationskraftwagen und einem Anhänger Führungs- und Lagerraum, stellt das Land Niedersachsen Katastrophenschutzeinheiten für die überörtliche Bekämpfung von Bränden und größeren Szenarien zur Verfügung. Insgesamt gibt es acht Züge in Niedersachsen, der sechste Zug ist nun im Landkreis Emsland stationiert. Geplanter Standort für die Fahrzeuge ist das Deutsche Rote Kreuz in Meppen. Aktuell wird dort eine zusätzliche Fahrzeughalle errichtet, um Platz für die Fahrzeuge des Führungszug-Landes zu schaffen. Die notwendigen Einsatzstrukturen werden derzeit vom Land festgelegt, somit ist mit einer Einsatzbereitschaft der „bunten Truppe“ Ende 2025 zu rechnen.

Der Führungszug-Land, bestehend aus insgesamt vier Fahrzeugen, wurde aus diesem Anlass ebenfalls in den Dienst gestellt.

Auch das Bundesfahrzeug LF KatS wurde dem Landkreis Emsland zugewiesen. Es handelt sich hierbei um ein Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz. Künftig soll das Fahrzeug in der Samtgemeinde Lathen bei der Ortsfeuerwehr Lathen positioniert werden.

Das Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz wird künftig bei der Ortsfeuerwehr in Lathen stationiert sein. (v. l.) Christian Otten, Vorsitzender Feuerschutzausschuss, der zuständige Dezernent Christoph Exeler, der stellv. Ortsbrandmeister Martin Rolfes, Stefan Wilkens, Fachbereichsleitung Finanzen (SG Lathen), Gemeindebrandmeister Thomas Haake, Stefan Milzarek vom Landkreis Emsland, Kreistagsabgeordnete Anke Trecksler, Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens (Lathen), Landrat Marc-André Burgdorf und Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff bei der offiziellen Übergabe.

Das ebenfalls in den Dienst gestellte UTV (Utility Task Vehicle) ähnelt einem Quad, bietet aber im Unterschied zu diesem mehreren Personen Platz. Das Allzweckfahrzeug dient der Erkundung in schwer zugänglichem Gelände sowie zur Bekämpfung von Vegetationsbränden. Es ist dafür mit einer Löschanlage mit zwei Schlauchtrommeln, die gleichzeitig zur Brandbekämpfung eingesetzt werden können, ausgestattet. Das UTV soll an der Feuerwehr Hilkenbrook stationiert werden. Das Fahrzeug ist als Katastrophenschutzfahrzeug klassifiziert und wurde zusammen mit dem Anhänger vom Landkreis Emsland beschafft.

Das Allzweckfahrzeug soll vor allem bei der Bekämpfung von Bränden in schwer zugänglichem Gelände zum Einsatz kommen. Zuständig sind der Ortsbrandmeister Manfred Lammers (6. v. l.) von der Feuerwehr Hilkenbrook und sein Stellvertreter Michael Kohlenberg (5. v. l).

______

Unser kostenloser Infoservice:

Ihr möchtet alle wichtigen News aus dem Emsland per WhatApp direkt auf Euer Smartphone bekommen? Dann klickt hier: 

👉  Zum WhatsApp Kanal

Weitere News aus der Region