Gut 70 Kilometer liegen die Stadien der beiden Kontrahenten auseinander. Nur die Hänsch-Arena des emsländischen Liga-Rivalen SV Meppen ist für den Aufsteiger noch schneller zu erreichen. Die Teams von Spelle und Lohne kennen sich aus der gemeinsamen Oberliga-Vergangenheit gut.
„Das ist mehr als ein normales Spiel“, erklärt Niklas Oswald, der vor dem Wechsel zum SCSV zwei Jahre in Lohne gespielt hat. „Ich kenne noch sehr viele Spieler, die Trainer, Betreuer, Physiotherapeuten. Ich habe mit vielen Kontakt.“ Allein in dieser Woche hat der Speller schon zweimal mit Lohnes Sandro Heskamp telefoniert. Dabei hätten beide auch über das Spiel gesprochen.
Wegen des Duells steht Oswald auch in ständigem Austausch mit Vocks. „Wir kennen Lohne selbst“, sagt der Coach. „Wir haben uns selbst Spiele angeschaut.“ Aber das Insiderwissen von Oswald schätzt er besonders. „Alles, was man weiß, hilft weiter, einen guten Plan zu finden.“
Und den brauchen die Gastgeber gegen die Lohner, die dreimal knapp gewonnen, aber noch keine Punkte verloren haben. „Das zeigt eine gewisse Reife auf Regionalliga-Niveau“, meint Vocks. Das Team aus dem Oldenburger Münsterland verfüge über gutes Personal und sei auch in der Breite ordentlich aufgestellt. Es habe sich „zu einer etablierten Regionalliga-Mannschaft gemausert“.
Das sieht Oswald ähnlich, der in Spelle „gut zufrieden“ ist. „Auch von der Spielzeit her. Das war ja das Hauptargument“, sagt der 25-jährige, der als einer der wenigen SCSV-Fußballer schon vor der Saison über Regionalliga-Erfahrung verfügte. Gern hätte er noch etwas mehr Spielzeit, aber der Trainer erkläre ihm, warum er etwa wie zuletzt in Ottensen nicht von Beginn an auflaufe.
Oswald beeindruckt durch sein Tempo in einer Mannschaft mit nicht wenigen schnellen Spielern. Seine Abschluss- und Vorbereiterqualität hat er schon im ersten Spiel gegen Eimsbüttel bewiesen. Vocks ist sicher, dass der Wirbelwind noch Luft nach oben hat. Wie die gesamte Mannschaft, die sich weiter entwickle.
Die Speller, meint Oswald, gewöhnten sich immer besser an die Regionalliga, „wie schnell das Spiel und wie anstrengend es geworden ist, was die Gegner draufhaben.“ Die Stimmung sei auch nach drei Punktspielniederlagen in Serie positiv, betont Vocks. „Wir haben zuletzt gegen Top-Teams gespielt, und es in jeder Partie mindestens eine Halbzeit richtig gut gemacht“, stellt der Trainer fest. Wenn man gesehen habe, wie Ottensen den 2:1-Erfolg gegen den SCSV gefeiert habe, „dann weiß man, wie knapp es wirklich war“.
„Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen, und dürfen gerne gegen Lohne anfangen, auch wenn die gerade das Momentum auf ihrer Seite haben“, sagt Oswald. „Wir müssen mutig spielen“, weiß Fußballobmann Markus Schütte.
Personell gibt es beim SCSV noch Fragezeichen. Der Spieltagskader mit 20 Akteuren könnte sich von selbst aufstellen,vielleicht müssten aber auch noch Spieler gestrichen werden, nennt der Trainer die Pole. Steffen Schepers und vermutlich auch Marcel Ruschmeier könnten ausfallen. Jan-Hubert Elpermann ist wieder ins Training eingestiegen. Allerdings habe Vertreter Jan-Luca Ahillen in Ottensen in der Abwehrkette gefallen. Beim 2:1 der U23 gegen Freren empfahl sich Abwehrspieler Jonas Tepper nicht nur mit seinem ersten Treffer für den SCSV.
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