Spelle geht gegen St. Pauli-Talentschmiede mit 1:6 unter

Spelle. So hoch hat der SC Spelle-Venhaus schon lange nicht mehr verloren. Vor 1146 Zuschauern unterlag der Regionalligaaufsteiger im Getränke Hoffmann Stadion dem FC St. Pauli II mit 1:6 (0:5).
Phil Gerdes
Der SC Spelle-Venhaus musste am gestrigen Sonntag in der Regionalliga-Nord eine herbe Niederlage hinnehmen. (Foto: Uli Mentrup)

Die Talentschmiede vom Kiez verfügte über die klar bessere Mannschaft. Sie stellte den SCSV vor erhebliche Probleme. Erfreulich aus Sicht der ansonsten enttäuschten Emsländer: Die Mannschaft steckte trotz des deutlichen Pausenrückstands nicht auf. Dazu kommt die stattliche Kulisse. Beide Teams begannen vorsichtig. Doch in der sechsten Minute zog Niklas Oswald, der sich zuvor schon einmal mit einem energischen Sprint auf dem linken Flügel durchgesetzt hatte, zum Abschluss. Aber Gäste-Torwart Sören Ahlers parierte im kurzen Eck.

Fast im Gegenzug die eiskalte Dusche für den SCSV. St.-Pauli-Mittelstürmer Bennet Winter setzte sich nach einer Flanke von der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durch und schloss mit einem wuchtigen Kopfball zur Gäste-Führung ab. Der Gastgeber wirkte verunsichert, spielte ungenaue Pässe. Aber nach einer wuchtigen Grätsche von Leon Dosquet und dessen Rettungsaktion beim Schuss von Julian Ulbricht kurz vor der Torlinie, schienen die Emsländer wieder im Geschäft. Die Flanke von Janik Jesgarzewski, der sich am rechten Flügel behauptete, fand keinen Abnehmer. Mit der nächsten Aktion der nächste Schock: Winter setzte sich im Strafraum durch und knallte das Leder unhaltbar für Mattis Niemann ins Netz. Sein zweiter Treffer. 0:2 hieß es auch im ersten Speller Heimspiel gegen den Eimsbütteler TV. Da drehten die Gastgeber die Partie noch.

Doch nach einer halben Stunde legte der Gast, der in den ersten beiden Partien vier Zähler auf seinem Konto verbucht hatte, nach: Jan-Hubert Elpermann brachte den gegnerischen Kapitän Julian Ulbricht im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte nutzte die Chance vom Punkt. 0:3. 180 Sekunden später das 0:4. Torschütze: Bennet Winter per Kopf nach Hereingabe von rechts. Spelles Trainer Hanjo Vocks stand mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf am Spielfeldrand. Bahnte sich da ein Debakel an?

Die Kiez-Kicker stellten die Räume geschickt zu, ließen den Ball gut laufen. Die Speller fanden kaum Anspielstationen. Sie verloren den Ball ein ums andere Mal im Aufbauspiel. Abschlüsse gab es bis zur Pause kaum. Nur beim Schuss des auf den rechten Flügel gewechselten Oswald musste Ahlers sich noch strecken. St. Pauli bestimmte das Spiel, wirkte in der Offensive deutlich gefährlicher und beweglicher, hatte mehr Spielideen. Mika Clausen setzte mit dem 5:0 den Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Sein Schuss wurde von einem Speller abgefälscht. Es gab keinen Beifall, aber auch keine Pfiffe beim Gang in die Kabinen.

Die Gastgeber standen früh wieder auf dem Platz, diskutierten auf dem Rasen. Jonas Tepper kam als zusätzlicher Abwehrspieler für Janik Landwehr, der mit einer Gelben Karte belastet war, und Artem Popov für Timo Nichau. Doch der Gast hatte weiter Vorteile, erzielte durch Luca Günter das 6:0. Der Schuss von der Strafraumkante landete genau im Winkel. Spelle wehrte sich, auch wenn es nur noch um Ergebniskosmetik ging. Die Zuschauer feierten den Ehrentreffer ihrer Elf durch Wranik lautstark – fortan ertönten sogar wieder Fangesänge. Das nächste Punktspiel bestreiten die Speller am Samstag (19.8.) um 14 Uhr beim FC Teutonia 05 Ottensen (Stadion Hoheluft).

SC Spelle-Venhaus – FC St. Pauli II 1:6 (0:5)

SC Spelle-Venhaus: Niemann – Jesgarzewski, Dosquet, Elpermann (58. Ahillen), Lenz – Landwehr (46. Tepper) – Nichau (46. Artem Popov/70. Jan Popov), Elfert, Stegemann, Oswald (58. Wranik) – Kemna.

FC St. Pauli II: Ahlers – Günter (59. Mahncke), Appe (70. Kukanda), Scheller, Staugaard (46. Dühring) – Mende, Jessen – Clausen, Ulbricht, Marie (59. Turtschan) – Winter (70. Merke).

Tore: 0:1 Bennet Winter (7.), 0:2 Bennet Winter (18.), 0:3 Julian Ulbricht, Foulelfmeter (31.), 0:4 Bennet Winter (34.), 0:5 Mika Clausen (45.), 0:6 Luca Günter (53.), 1:6 Steffen Wranik (75.)

Zuschauer: 1146 im Getränke Hoffmann Stadion.

Schiedsrichter: Christoph Kluge (SG Bremen Ost)

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