Was für viele als Erlösung galt, als nach der enormen Hitze am Mittwoch endlich der Regen und damit die Abkühlung kam, bedeutete für die Feuerwehren und andere Organisationen viel Arbeit. Rund zweihundert Einsätze mussten im Landkreis Emsland bis tief in die Nacht abgearbeitet werden.
Die Stadt Lingen (Foto) traf es am Schlimmsten. Alleine hier waren uns 148 Einsatzstellen bekannt.
Straßenzüge wurden überflutet und Kellerräume liefen voll. Zu solchen Einsätzen mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Meppen insgesamt 27-mal ausrücken, so Jens Menke, Pressesprecher der Feuerwehr Meppen. Zudem kamen zwei Alarmierungen automatischer Brandmeldeanlagen im Stadtgebiet und eine Hilfeleistung bei einem Unfall auf der B402 in Meppen-Versen. Hier war der Anhänger eines Treckergespann auf die Seite gekippt.
Die B402 in Meppen-Versen musste voll gesperrt werden. Die Strohladung auf einem Anhänger kippte auf die Seite (Foto: M. Brüning)
Viele Gullis hielten den Wassermengen nicht stand. So liefen in Meppen zeitweise größere Mengen Wasser in die MEP-Tiefgarage, bis ein Anwohner einen Abfluss im oberen Bereich der Arnold-Blanke-Straße freilegte und den Zufluss (nächstes Foto) ins Innere stoppte.
Die Stadt Lingen (Ems) traf es um einiges schlimmer. Hier waren alle Verfügbaren Kräfte im Einsatz, wie die Stadt über ihre Kanäle bekanntgab.
Insgesamt sind uns hier 148 Einsätze bekannt. So kam es u.a. auf der Schüttorfer Straße in Lingen infolge des anhaltenden Unwetters zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 55-jähriger Autofahrer war in Fahrtrichtung Innenstadt unterwegs, als sich plötzlich ein größerer Ast aus der Baumkrone löste und auf sein Fahrzeug stürzte. Der Fahrer wurde dabei schwer verletzt und musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dieser Vorfall reiht sich in eine Vielzahl weiterer wetterbedingter Einsätze ein.
Neben umgestürzten Bäumen, vollgelaufenen Kellern und überfluteter Straßen hatten die Einsatzkräfte bis tief in die Nacht zu tun, um alles der Reihe nach abzuarbeiten. In Lingen musste zudem ein Zeltlager mit Schülern aus dem Raum Münster evakuiert werden.
Sogar massive Bäume hielten dem Sturm nicht stand und stürzten auf Häuser.
In Haselünne kam es gegen 18:05 Uhr infolge des Unwetters zu einem Blitzeinschlag in den Dachstuhl eines Einfamilienhauses am Piusweg. Der Blitz verursachte einen punktuellen Schwelbrand, der sich auf den Dachstuhl des Gebäudes beschränkte. Die Bewohner des Hauses konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 41 Einsatzkräften vor Ort und konnte den Brand unter Kontrolle bringen und löschen. Der entstandene Sachschaden wird hier auf etwa 50.000 Euro geschätzt.
Die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim appelliert weiterhin zur Vorsicht im Straßenverkehr und empfiehlt, Wälder und Alleen nach Möglichkeit zu meiden. Auch in den kommenden Tagen ist mit Nachwirkungen der Unwetterlage zu rechnen.
Die überschwemmte Narzissenstraße in Meppen (Foto: M. Brüning)
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Betriebsstoffe traten aus beiden Fahrzeugen aus (Foto: Stadt Papenburg / Feuerwehr)
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