Straßenbauprogramm 2024 im Emsland

Lingen (pm). Für den Erhalt der Landesstraßeninfrastruktur stehen in diesem Jahr niedersachsenweit mit 109,5 Millionen Euro erstmals wieder mehr als 100 Millionen Euro im Landesstraßenbauplafond zur Verfügung. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Von den insgesamt 109,5 Millionen Euro entfallen 17,7 Millionen Euro auf den Geschäftsbereich Lingen, zudem die Landkreise Emsland, Cloppenburg und Grafschaft Bentheim gehören.
Fabian Brand
Stellten das Bauprogramm vor: Dr. Hannah Timmer (Geschäftsbereichsleiterin) und Markus Droste (Fachbereichsleiter „Bau“). (Foto: NLSTBV)

In Bundesstraßen sollen 28,4 Millionen Euro investiert werden. Das diesjährige Bauprogramm stellten Dr. Hannah Timmer (Geschäftsbereichsleiterin) und Markus Droste (Fachbereichsleiter „Bau“) gestern in einem Pressegespräch vor. 

Der Erhaltungszustand der Straßen und Brücken im ganzen Land macht es weiterhin notwendig, dass Schwerpunkte im Straßenbauprogramm gesetzt werden. Finanziert werden wie im Vorjahr vorrangig Bauprojekte in folgenden Bereichen: Brückenerhaltung/Ersatzneubau, Radwege inklusive Bürgerradwege, laufende Baumaßnahmen des Vorjahres mit zwingender Restfinanzierung sowie Projekte aus dem Ortsdurchfahrten-Programm. Diese Schwerpunktsetzung wurde gemeinsam zwischen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung entwickelt.

Im Geschäftsbereich Lingen wurden in 2023 bereits Aufträge erteilt, bei denen die Mittel unter anderem erst 2024 ausgabewirksam werden. Dazu zählt zum Beispiel die Erhaltung von Bauwerken, die alleine schon rund 4,3 Millionen Euro binden (z.B. der Neubau der Emsflutmuldenbrücke in Rhede). Für die Fortführung von Maßnahmen im Ortsdurchfahrten-Programm sind bereits ca. 2,4 Millionen Euro gebunden. Rund 700.000 Euro sind für den Bereich Ausstattung, Schutzplankenprogramm sowie Markierungsarbeiten eingeplant. Für Fahrbahnerhaltung und Radwegerhaltung sind bereits zusammen rund 1,9 Millionen Euro beauftragt worden. „Dem Geschäftsbereich stehen etwa acht Millionen Euro für neue Maßnahmen in 2024 zur Verfügung“, erläutert Dr. Hannah Timmer. Das Geld fließt in die L832 Friesoythe/Kampe (rund eine Million), in die L871 Garrel (1,8 Millionen), in die L55 Holte/Herßum (rund 700.000 Euro), in die L58 Lünne /Messingen (550.000 Euro), in die Ortsdurchfahrt Bevern L843 (rund eine Million Euro), in Brückenbauwerke (1,8 Millionen), in die Ausstattung (rund 100.000 Euro), in die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit (rund 500.000 Euro) und in Radwege (rund 800.000 Euro). Eine Sondermaßnahme zur Hochwasserschädenbeseitigung ist die L59 in Steinbild mit rund 800.000 Euro.

An Bundesmitteln stehen 2024 insgesamt 28,4 Millionen Euro bereit. Der Großteil mit 17,8 Millionen Euro entfällt auf die Erhaltung von Fahrbahnen und Bauwerken. Weitere 8,2 Millionen Euro werden für den Bereich „Grunderwerb“ veranschlagt. Dazu kommen noch zwei Millionen Euro für die Radwegerhaltung.

Für den NLStBV-Geschäftsbereich Lingen sind folgende große Bundesstraßen-Maßnahmen geplant: Erneuert werden die B70 (Kluse-Dörpen), die B70 (Laxten-Damaschke), die B402 (Schleper-Bokeloh) und die B402 (Haselünne-Lotten). Im Bereich „Landesstraßen“ werden beispielsweise die L52 (Rhede-Aschendorf), die L59 (Walchum-Kluse), die L843 (Ortsdurchfahrt Bevern), die L 832 Friesoythe-Kampe sowie die L871 (Garrel) in Angriff genommen. Der Ersatzneubau von zwei Brücken im Zuge der L 67 bei Wietmarschen startet in diesem Jahr. Auch viele Radwege stehen auf der „to-do-Liste“ der Landesbehörde.

Das Hochwasser hat Anfang des Jahres auch im Geschäftsbereich Lingen Schäden angerichtet. Die erst im April 2023 fertiggestellte Behelfsumfahrung an der L47 zwischen Meppen und Rühlerfeld wird bereits wieder instand gesetzt (Kosten: rund 300.000 Euro). Das gilt ebenfalls für die B402 bei Haselünne (Kosten: rund 350.000 Euro) und können schon bald wieder befahren werden.

Die Arbeiten an der Behelfsumfahrung zwischen Meppen und Rühlerfeld stehen kurz vor dem Abschluss. (Foto: Fabian Brand)

Auch wenn der Landesstraßenbauplafond deutlich aufgestockt wurde, bleiben weiterhin für neue großflächige oder auch tiefgehende Fahrbahnerhaltungsmaßnahmen nur geringe finanzielle Spielräume. Die Verkehrssicherheit wird aber weiterhin durch die Straßenmeistereien gewährleistet.

Hintergrund/ Info-Kasten:

Grundlage für die Priorisierung der Maßnahmen ist eine engmaschige Erhebung des Zustandes des Straßennetzes. Dafür werden auf den Straßen die Oberflächeneigenschaften wie Risse, Flickstellen und Ausbrüche sowie die Unebenheiten und die Griffigkeit der Fahrbahnen ermittelt. Aus den ermittelten Werten wird ein Ranking gebildet. Aber auch die Bedeutung der Straße und der Schwerlastverkehr fließen in die Bewertung mit ein.

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