Nicht nur begrüßt bereits auf dem Weg ins Museum ein lebensgroß nachgebildeter, und damit neun Meter langer Triceratops kleine und große Gäste zur Ausstellung. Zum Auftakt der Schaufindet am Samstag und Sonntag auch ein Drachenspektakel mit der sympathischen „Drachendame Lissy“, einem Walk-Act der besonderen Art, statt.
Im Museum können Besucher beim Rundgang durch die Sonderschau Ur-Ozeane mit ihren bizarren Lebensformen kennenlernen. Sie begegnen riesigen Sichelkrallen- und Raubsauriern, dem Riesenvogel Gastornis und dem Smilodon, der beeindruckenden Säbelzahnkatze. Mit zu den größten Exponaten der Ausstellung zählen Nachbildungen des fleischfressenden Utahraptors, des wehrhaften Styracosaurus mit Nasenhorn und Hörnern am Nackenschild und des Flugsauriers Pteranodon.
Die lebensgroßen Rekonstruktionen längst ausgestorbener Tiere und eindrucksvollen, lebensnah gestalteten Dioramen, lassen die Entwicklungsgeschichte der Tiere auf unserer Erde lebendig werden. Bereitgestellt wird die Ausstellung von Leihgeber Dieter Luksch und seinem Unternehmen Expo-Fauna.
Ob es diese furchteinflößenden Tiere wohl auch im Emsland gegeben hat? Bisher sind in unserer Region nur kleinere Fossilien wie Seeigel, Ammoniten oder versteinerte Hölzer, jedoch keine Dinosaurierspuren oder gar Skelette entdeckt worden. Trotz aller modernen Hilfsmittel wird es wohl auch in Zukunft nicht möglich sein, Überreste von Dinosauriern im Emsland zu finden.
Auf der Suche nach der Erdgeschichte wird man im Emsland nur im Raum Emsbüren und Salzbergen fündig, wo Schichten der Erdneuzeit obertägig anzutreffen sind. Doch zu diesem Zeitpunkt waren die Dinosaurier bereits ausgestorben. Mit Hilfe aufwändiger und kostspieliger Bohrungen kann man die Erdgeschichte im Emsland zwar bis zurück in das geologische Zeitalter Devon nachvollziehen, jedoch kaum auf die damalige Tier- und Pflanzenwelt rückschließen.
Dennoch dürfte das Emsland in der Zeit der Dinosaurier nicht ganz leblos gewesen sein. Denn nicht weit von unserer Region entfernt, gibt es verschiedene Fundstellen von Dinosaurierspuren. „Man darf also getrost die These aufstellen, dass die riesigen Tiere einst auch durch das heutige Emsland gestapft sind“, sagt Museumsleiterin Silke Surberg-Röhr.
Beim Anblick der beeindruckend großen Dinosaurier in der Ausstellung wird sich manch einer fragen, warum diese Riesen ausgestorben sind. Wie immer sind es viele verschiedene Faktoren, die dazu beigetragen haben, allen voran die sich ständig verändernden klimatischen Bedingungen auf der Erde. Auf Grund einschneidender Klimaveränderungen verschwanden so auch an der Wende der Kreidezeit zum Tertiär zahlreiche Tiergruppen, zu denen neben den Sauriern auch Ammoniten und Belemniten gehörten. Einige Fossilien dieser Tiere aus dem Emsland sind in der Ausstellung zu sehen, ebenso wie versteinertes Holz der Ur-Wälder.
Zur Ausstellung gibt es ein gesondertes museumspädagogisches Programm für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Terminanfragen und weitere Informationen sind auf der Internetseite www.archaeologie-emsland.de zu finden. Das Museum ist Dienstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise belaufen sich auf 5 Euro für Erwachsene, 4 Euro für Kinder (6 bis 14 Jahre) und ermäßigt auf 4 Euro. Familien zahlen 9 Euro.
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