Verleihung Sonnenschein-Preis: Miteinander gegen Einsamkeit

Bistum Osnabrück. Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück hat am vergangenen Sonntag in Dörpen den Sonnenschein-Preis verliehen. Unter dem Motto „Miteinander gegen die Einsamkeit“ zeichnet der Preis in diesem Jahr einzelne Menschen oder auch Gruppen aus, die sich ehrenamtlich für einsame Menschen engagieren.
Fabian Brand
Zum 15. Mal ehrte die Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück Ehrenamtliche für ihr besonderes Engagement. In diesem Jahr ging es dabei um die Bekämpfung von Einsamkeit. (Foto: Caritas / Roland Knillmann)

„Einsamkeit wird ein immer größeres Problem in unserer Gesellschaft. Sie ist damit eine Herausforderung, der wir gemeinsam begegnen müssen“, sagte Weihbischof Johannes Wübbe, der als Stiftungsratsvorsitzender den Preisträgern ihre Auszeichnung überreichte. Betroffen von Einsamkeit seien junge wie ältere Menschen. Die Ursachen seien sehr individuell, die Auswirkungen auf die Lebensqualität deutlich. „Deshalb sind Menschen und Initiativen, die ehrenamtlich ihre Zeit und ihre Kraft dafür einsetzen, Einsamkeit bei ihren Mitmenschen zu bekämpfen, unschätzbar wertvoll. Ohne sie würde unsere Gesellschaft eine tragende Säule verlieren“, so Wübbe weiter.

Ausgewählte Preisträger – auch aus dem Emsland

Seit März dieses Jahres waren zahlreiche Vorschläge für Preisträger eingegangen. Der Stiftungsrat entschied sich insgesamt für 15 Einzelpersonen und Gruppen aus dem Bistum Osnabrück. Darunter auch das Hospiz-Team Abendstern e.V. aus Salzbergen. Die ausgebildeten Hospizhelfer und -helferinnen engagieren sich mit dem Ziel, dass schwerkranke Menschen in der Geborgenheit ihrer Familie und in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Angehörige und Betreuende werden entlastet und die mitunter bestehende Isolation von Betroffenen in schweren Zeiten durch ein ehrliches und vertrauensvolles Miteinander erleichtert. Für dieses Engagement erhielt das Team des Abendstern e.V. eine finanzielle Würdigung von 500 Euro.

Für das Hospiz-Team Abendstern e.V. nahmen Christof Schade (Mitte) und Maria Winnemöller die Ehrung entgegen. Es gratulierten Weihbischof Johannes Wübbe und Ludger Abeln von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück. (Foto: Caritas / Roland Knillmann)

Ebenfalls 500 Euro erhielt das Café International aus Lengerich, das im Jahr 2015 durch die große Flüchtlingsbewegung entstand. Ehrenamtliche bieten dort unter anderem Sprachunterricht, Hilfestellungen bei Behördengängen und regelmäßige Treffen zum Beispiel für gemeinsamen Sport an. Neben den zahlreichen Hilfsangeboten geht es in Gesprächen vor allem um den Austausch von Erfahrungen, das Verständnis für andere Kulturen oder das Vertiefen von Freundschaften.

Für das Café International nahm Angelika Diekmann den Preis entgegen. Es gratulierten Weihbischof Johannes Wübbe und Ludger Abeln von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück. (Foto: Caritas / Roland Knillmann)


Auch die Telefonseelsorge Emsland/Grafschaft Bentheim e.V. wurde mit 500 Euro ausgezeichnet. Sie ist ein Gesprächs-, Beratungs- und Seelsorgeangebot der evangelischen und katholischen Kirche und richtet sich an jeden Menschen in einer Lebenskrise oder einer belastenden Situation. Alle Anrufenden sprechen mit gesprächstherapeutisch ausgebildeten und ständig weiterqualifizierten Mitarbeitenden, die sich ausschließlich ehrenamtlich engagieren. Im Gespräch erfahren Betroffene menschliche Nähe, Zuwendung, Anteilnahme und Anstoß zu neuem Lebensmut.

Für die Telefonseelsorge nahmen Maria Hillmann (Mitte) und Ulla Witza den Preis entgegen. Es gratulierten Weihbischof Johannes Wübbe und Ludger Abeln von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück. (Foto: Caritas / Roland Knillmann)

Der Sonnenschein-Preis

Der Sonnenschein-Preis wurde von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück ins Leben gerufen und in diesem Jahr zum 15. Mal verliehen. Er zeichnet ehrenamtliches Engagement für einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt aus und steht jedes Jahr unter einem besonderen Motto. Benannt wurde der Preis nach Carl Sonnenschein. Der katholische Priester wirkte unter anderem in Berlin als Sozialreformer. Ein wichtiges Anliegen Sonnenscheins war die Förderung sozialen Engagements.

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