Den Anfang machte das Unternehmen CEC, das in Haren (Ems)-Wesuwe eine Anlage betreibt, mit der Windenergie aus dem Bürgerwindpark in Fehndorf-Lindloh in grünen Wasserstoff umgewandelt, gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden kann. Vor Ort schauten sich die Abgeordneten nicht nur die Elektrolyse-Anlage an, mit der der Wasserstoff in hoher Reinheit produziert wird, sondern auch die zwei leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien, die die Leistungsspitzen der Windkraft abfangen. Die CEC realisiert zusätzlich einen grünen Tankstellenpark mit einer Wasserstofftankstelle sowie E-Ladesäulen zur Versorgung insbesondere des Straßengüterverkehrs mit alternativen Treibstoffen, um CO2-Emissionen im Transportwesen zu verringern.
Zweite Station war das Emsland-Camp. Der 2017 neu eröffnete, mit Auszeichnungen bedachte Komfort-Campingplatz mit Badesee am Ortsrand von Haren-Fehndorf punktet mit einer Besonderheit: 30 Tiny-Houses, die zusätzlich einen Stellplatz für Wohnwagen oder -mobil bieten. Die Camping-Schwedenhäuser verfügen über Küche, Bad und Schlafzimmer. Im zentralen Versorgungsgebäude befinden sich eine Massagepraxis, ein Friseur, Wellness- und Fitnessbereiche sowie das kürzlich eröffnete Restaurant „Cabana“. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle: U. a. Solaranlagen auf allen Gebäuden, ein E-Mietwagenangebot und ein Team aus Mitarbeitenden, das seinen Aufgaben auf dem Gelände ausgestattet mit Lastenfahrrädern und E-Transporter nachkommt, sind Teil des Konzepts.
Es folgte ein Halt am Seitengewässer der Ems in Niederlangen, das auf einer Fläche der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland ab 2021 angelegt worden war. Als sei es immer schon Teil der Landschaft gewesen, empfing es die Besucher mit intakter und vielfältiger Fauna und Flora. Der erfolgreiche Einsatz für den Naturschutz, der viele Väter hatte, war 2022 mit dem Preis „Bachperle“ des Landes Niedersachsen in der Kategorie Ehrenamt ausgezeichnet worden.
Es schloss sich der Besuch des italienischen Konzept-Restaurants „Kanneloni“ der Kanne Group in Dörpen-Heede an. Seit der Gründung 1990 durch Hermann Kanne, der die Besucher empfing, hat sich die Kanne Group zu einer Unternehmensgruppe mit fast 400 Mitarbeitenden entwickelt. Ein Höhepunkt der jüngsten Unternehmensgeschichte ist die Eröffnung zweier Lokale im Berliner Humboldtforum, und damit an einem der angesagtesten Standorte Deutschlands. Der Jahresumsatz des Unternehmens, das durch den Betrieb von Krankenhaus-Cafés mit gehobenem Anspruch groß geworden war, liegt bei 25 Mio. Euro – mit Franchise-Nehmern sogar um das Doppelte höher. Die Gruppe umfasst nicht nur Restaurants, sondern auch einen Catering-Service, Ingenieursbüros, ein Hotel sowie eine Personalvermittlung, mit der das Unternehmen wegen des Fachkräftemangels im Dienstleistungssektor Arbeitskräfte aus Drittstaaten für den deutschen Markt ausbildet, wie Kanne in seinem Vortrag informierte.
Es begann mit einem Mann und einer Motorsäge: 1978 gründete Franz-Josef Butterweck mit seiner Frau Maria die Butterweck Rundholzlogistik. Inzwischen leitet ihre Tochter Vera Butterweck-Kruse gemeinsam mit Jens Grove den elterlichen Betrieb in Dörpen-Lehe, der heute ein international agierendes Unternehmen der Holz- und Forstwirtschaftsbranche ist. Als einer der ersten Betriebe in der Region setzten sie den so genannten Harvester ein, der eine hochmechanisierte Holzernte ermöglichte. Heute gehört neben der Holzernte auch Waldbetreuung, Aufarbeitung, Vermessung, Logistik und Vermarktung zum Angebot der Firma, zu deren Kunden Waldbesitzer und Tischlereien zählen. Ebenfalls im Fokus des Unternehmens, und oftmals in direktem Austausch mit den Naturschutzverbänden, steht die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft.
Gut Altenkamp mit seiner aktuellen Ausstellung „Duckomenta“, die die Geschichte der Welt aus Enten-Perspektive schildert, stand ebenfalls auf dem Programm. Erstmals 1601 als Burgmannsitz genannt, dient das ehemalige Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert in Aschendorf heute als historischer Rahmen für Kunstausstellungen und Konzerte sowie als festliche Kulisse für standesamtliche Hochzeiten.
Fast 100 Jahre alt ist Wittrock Landtechnik. Senior-Geschäftsführer Bernd Wittrock führte gemeinsam mit seiner Frau Maria das Unternehmen seit 1988 zu heutiger Größe. Mit Sohn Heiko Wittrock ist bereits die vierte Generation im Unternehmen tätig. Das Unternehmen in Rhede-Brual ruht auf den Säulen Landtechnik, Gartentechnik, Melk- und Stalltechnik sowie Maschinenbau. Mit 125 Mitarbeitenden und mehr als 4000 Kunden generiert der Betrieb mit einem weiteren Sitz in Georgsheil (Landkreis Aurich) rund 35 Mio. Umsatz im Jahr. Um sich für die Zukunft fit zu machen, werden aktuell rund 10 Mio. Euro in den Standort im Emsland investiert: Werkstätten und Hallen aus den 1970er Jahren sollen modernen Gebäude weichen. Davon konnten sich die Abgeordneten beim Gang übers Gelände ein Bild machen. Nicht verändern wird sich die Philosophie von Wittrock: innovative Produkte, technische Leistungen, maßgeschneiderte Lösungen und Rund-um-Service für die Kunden. Dass das Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, wurde nicht zuletzt durch das von Vater und Sohn vorgestellte Sanierungsprojekt deutlich, bei dem ein ehemaliger Hof zum Dorfgemeinschaftshaus mit Kita sowie Wohnbereichen für Alt und Jung umgebaut wird.
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